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20 Jahre Sankt Anna Kinderkrebsforschung  
  Seit 20 Jahren entwickelt die Sankt Anna Kinderkrebsforschung in Wien gezielte Therapien für Kinder. Finanziert werden die Forschungen fast zur Gänze durch Spenden.  
Hohe Überlebensrate
Jedes Jahr werden im Sankt Anna Kinderspital in Wien über 100 krebskranke Kinder behandelt. Rund 80 überleben. Vor 20 Jahren überlebten gerade mal 30 Kinder. Möglich machten dies die Fortschritte in der Forschung. Zum Beispiel gibt es heute die Möglichkeit der Vorhersage der Aggressivität von Krebsarten oder die Bestimmung krebstypischer Chromosomen-Veränderungen.

Auch minimale Resterkrankungen bei Leukämiepatienten können heute rechtzeitig erkannt werden. Besonders große Fortschritte gibt es bei Stammzelltransplantationen. Die Forscher entwickeln derzeit auch einen Krebsimpfstoff.
Auslöser ORF-Spendenaufruf
Begonnen hat es mit einem ORF-Spendenaufruf für leukämiekranke Kinder vor mehr als 20 Jahren. Erstmals bekam das Sankt Anna Kinderspital Spendengelder für die Forschung. 1988 startete man in einem Labor mit drei Mitarbeiten. Heute arbeiten mehr als 80 wissenschaftliche Mitarbeiter in der Wiener Kinderspitalgasse.

Der ärztliche Direktor des Spitals, Helmut Gadner:
"Mir war damals klar, dass die Verbesserung der Diagnostik und damit der Forschung uns Möglichkeiten eröffneten, zwischen den Patienten individuelle Unterschiede herauszuarbeiten. Diese Unterschiede waren durch die Leukämiezelle vorgegeben. Ich hatte mir anfangs ein Labor mit einem Mitarbeiter vorgestellt. Dann kamen so viele Spendengelder, dass wir ausweiten konnten. Was für mich ein unglaubliches Wunder ist, dass die österreichische Bevölkerung uns über nunmehr 20 Jahre so treu unterstützt."
Gezielte Behandlung
Krebskranke Kinder und Jugendliche aus ganz Österreich sind auch in internationale Studien eingebunden. Sie erhalten individuelle Therapien für ihre Krebsart. Krebserkrankungen sind bei Kindern und Jugendlichen anders als bei Erwachsenen. Kinder haben aggressive Krebsarten und benötigen starke Therapien. Dennoch darf ihr gesundes Gewebe nicht angegriffen werden, damit sie gesund erwachsen werden können.

Der wissenschaftlicher Leiter der Sankt Anna Krebsforschung, Heinrich Kovar:

"Wir können den Kindern alle Entwicklungen der letzten 20 Jahre zugänglich machen. Wir können heute die Therapie, die eine sehr heftige bei Kindern ist, viel mehr auf den Patienten abstimmen. Und wir können für jene Patienten, die aufgrund ihrer biologischen Merkmale der Erkrankung eine nicht so heftige Therapie benötigen, die Therapie zurücknehmen. Anderen Patienten können wir eine stärkere Behandlung zukommen lassen, wenn sie diese benötigen."

Edith Bachkönig, Ö1 Wissenschaft, 19.11.08
->   Sankt Anna Kinderspital
 
 
 
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01.01.2010