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Welt-Aids-Tag: 33,2 Millionen HIV-Positive weltweit  
  Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag. Auch wenn sich die Situation dank wirkungsvoller Therapien verbessert hat, ist sie nach wie vor ernst. Ende 2007 lebten weltweit 33,2 Millionen Menschen mit dem Aids-Virus. Südlich der Sahara, in den ärmsten Staaten der Erde mit fehlender Infrastruktur, leben fast zwei Drittel aller HIV-infizierten Menschen.  
Weltweit sind von HIV/Aids derzeit mindestens 33,2 Mio. Menschen betroffen. Täglich sterben an der Immunschwächekrankheit rund 5.700 Menschen. Im Jahr 2007 gab es damit rund 2,1 Millionen Opfer.
Südliche Sahara besonders betroffen
Die Krankheit ist keinesfalls unter Kontrolle. Der Grund dafür ist der unzureichende Zugang zu Verhütungsmittel und Medikamenten. Die UNO geht davon aus, dass sich in diesem Jahr insgesamt rund 2,5 Millionen Menschen neu infiziert haben, das sind täglich 6.800 Menschen.

Derzeit leben weltweit 15,4 Millionen Frauen mit dem Virus. Das sind um 1,6 Millionen mehr als die 13,8 Millionen aus dem Jahr 2001. Allein in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara sind 61 Prozent der Bevölkerung mit HIV Frauen.

In der Karibik beträgt dieser Anteil 43 Prozent. Die Zahl der infizierten Männer stieg ebenfalls: von 13,7 Millionen (2001) auf 15,4 Millionen (2007).
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Österreich: Bisher 1.500 Aids-Tote
Insgesamt gehen die Experten von rund 12.000 bis 15.000 Menschen HIV-Infizierten in Österreich aus. Täglich kommt es zu ein bis zwei Neuinfektionen. Von 1983 bis 30. Oktober 2008 sind in Österreich 2.658 Personen an Aids erkrankt, davon 1.479 verstorben. Derzeit gibt es etwas mehr als 1.150 Aids-Patientinnen und -Patienten. Der Anteil der Homo- und Bisexuellen an den Erkrankten betrug bis zum Sommer 2008 34,4 Prozent, jener der intravenösen Drogenkonsumenten 24,1 Prozent (Heterosexuelle: 19,8 Prozent). Bei einem Prozent (26 Fälle) fand die Übertragung von der Mutter auf das Kind statt.
->   Aidshilfen Österreich
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Diagnose der HIV-Infektionen oft zu spät ...
Auch die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die das Virus in sich tragen, hat sich in den vergangenen Jahren erhöht. 2001 waren es noch 1,5 Millionen, 2007 waren es bereits um eine Million mehr. Rund 90 Prozent aller HIV-positiven Kinder leben in den afrikanischen Staaten südlich der Sahara.

Millionenfach sind auch Kleinkinder betroffen: Rund 50 Prozent der HIV-infizierten Neugeborenen sterben vor ihrem zweiten Geburtstag, wenn sie keine medizinische Hilfe bekommen.

Weil in vielen Ländern bis heute ausreichende Testmöglichkeiten für Kleinkinder nach der Geburt fehlen, werden HIV-Infektionen oft nicht oder zu spät diagnostiziert.
... dabei ist Zeitpunkt entscheidend
Dabei belegen Untersuchungen, dass eine frühzeitige Behandlung infizierter Neugeborener das Sterblichkeitsrisiko um 76 Prozent senkt gegenüber Kindern, die erst mit Ausbruch der Krankheit medizinische Hilfe erhalten. Kinder sind im Kampf gegen Aids lange kaum berücksichtigt worden.

Die Herausforderungen sind nach wie vor enorm: 2007 waren knapp 200.000 Kinder in Behandlung - gegenüber 75.000 im Jahr 2005. Doch bis heute bekommen viele der Kinder, die behandelt werden müssten, keine medizinische Hilfe.

Jedes Jahr bringen schätzungsweise 1,5 Millionen HIV-positive Frauen ein Baby zur Welt. Durch Gaben des Medikaments Nevirapin vor der Geburt lässt sich das Ansteckungsrisiko für die Kinder drastisch senken. Doch nur 33 Prozent der HIV-positiven Schwangeren erhielten 2007 dieses Medikament. Der Anteil lag allerdings 2005 noch bei zehn Prozent.
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Medizinnobelpreis an Aids-Forscher
Die Entdeckung des HI-Virus wurde heuer mit dem Medizinnobelpreis gewürdigt. Anfang Dezember wird er an die beiden französischen Aids-Forscher Barre-Sinoussi und Luc Montagnier in Stockholm verliehen.
->   Medizinnobelpreis 2008
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18. Welt-Aids-Kongress in Wien
Der 18. Welt-Aids-Kongress, der von 18. bis 23. Juli 2010 in Wien stattfinden wird, soll mit dem Motto "Stronger Together" auch eine Bericht vorliegen, wie es mit der für jenes Jahr angepeilten medizinischen Versorgung jedes Betroffenen weltweit steht.

Dann sollten nämlich laut einem der UN-Millenniumsziele alle Aids-Patienten die lebensverlängernden Arzneimittel bekommen können. Derzeit ist das nur bei etwa jedem dritten HIV-Patienten der Fall.

[science.ORF.at/APA/dpa, 1.12.08]
->   Welt-Aids-Tag
->   Aids und HIV (netdoktor)
Aktuelles zu dem Thema in science.ORF.at:
->   WHO: Universeller HIV-Test als Aids-Prävention?
->   Vorbeugende AIDS-Pille: Fort- oder Rückschritt?
 
 
 
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01.01.2010