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Telefonie per Freisprechanlage macht fehleranfällig  
  Selbst beim Telefonieren über die Freisprechanlage verlängert sich der Bremsweg deutlich: Bei einem Tempo von 100 Kilometern pro Stunde stoppt der Wagen erst knapp sechs Meter später, wie eine Studie zeigt.  
Zu diesem Rechenergebnis kommt ein Team um Melina A. Kunar von der University of Warwick nach Reaktionstests mit Probanden vor Computern. Die Reaktionszeit der Menschen, die während eines Tests telefonierten, stieg um durchschnittlich 0,2 Sekunden. Die telefonierenden Teilnehmer machten außerdem 83 Prozent mehr Fehler als jene der (nicht-telefonierenden) Vergleichsgruppe.
Besonders gefährlich: Geschäftliche Telefonate
Im Rahmen der Tests saßen die Teilnehmer vor einem Bildschirm mit rotierenden Scheiben, auf die sie mit einem Tastendruck reagieren mussten.

Besonders leistungsmindernd wirkten sich Telefonate aus, bei denen die Teilnehmer auf das Gesagte eine wohlüberlegte Antwort geben mussten, berichten die Psychologen in dem Journal "Psychonomic Bulletin & Review" (Bd. 15, S. 1135). Dabei habe sich die Reaktionszeit der Teilnehmer sogar um fast 0,5 Sekunden erhöht. Von geschäftlichen Telefonaten während des Autofahrens sei somit abzuraten, folgern die Forscher. "Ohne Hände zu telefonieren, reicht nicht aus."

Die Aufgabe, komplexe Antworten zu erzeugen, konkurriere im Gehirn mit den Aktivitäten für ein sicheres Autofahren. Nicht beeinträchtigt in ihrer Leistung waren hingegen Personen, die lediglich gehörte Wörter wiederholten oder aufmerksam einem Hörbuch lauschten.

[science.ORF.at/dpa, 3.12.08]
->   Melina A. Kunar
 
 
 
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01.01.2010