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ORF ON Science :  News :  Kosmos .  Leben 
 
Keim des Lebens kam aus dem All  
  Meteoriten könnten die entscheidenden chemischen Zutaten für die Entstehung von Leben geliefert haben. Darauf weist eine Laborsimulation von Meteoriteneinschlägen auf der jungen Erde hin.  
Bei der Simulation entstanden etwa Fettsäuren und die Aminosäure Glycin, zwei wichtige Grundbausteine aller heutigen Lebewesen, berichten japanische Forscher der Tohoku University im Fachjournal "Nature Geoscience" (doi: 10.1038/ngeo383).
Einschlag fördert Reaktionen
Meteoriten bestehen gewöhnlich aus Kohlenstoff, Eisen und Nickel. Die Ozeane auf der jungen Erde enthielten neben Wasser vermutlich auch Ammoniak, eine wasseranaloge Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff. Yoshihiro Furukawa und seine Kollegen beschossen Gemische der fünf Substanzen in einem Edelstahlbehälter mit einer Spezialkanone, um die Druckverhältnisse bei einem Meteoriteneinschlag nachzustellen. Bei Einschlaggeschwindigkeiten von etwa einem Kilometer pro Sekunde bildeten sich nach Angaben der Forscher unzählige Verbindungen auf Kohlenstoffbasis und damit möglicherweise Auslöser für die spätere Entstehung von Leben.
Tatsächlicher Druck noch höher
Viele Meteoriten seien wahrscheinlich mit mindestens doppelt so hohem Druck auf die Erde eingeschlagen, schreiben die Forscher. Dabei seien womöglich sehr viel komplexere Substanzen entstanden als bei ihrem Laborversuch. Sie spekulieren, dass sich durch wiederholte Einschläge auch zunächst einfache Verbindungen zu größeren Molekülen weiterentwickelt haben könnten.

[science.ORF.at/dpa, 9.12.08]
->   Tohoku University
->   Chemische Evolution - Wikipedia
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01.01.2010