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Wiener Forscher: Neue Impfung gegen Hautkrebs  
  Forscher der Medizinischen Universität Wien haben einen neuen Impfstoff gegen Hautkrebs entwickelt. Basis dafür ist ein sogenanntes Mimotop, das zum Teil der Struktur eines Melanom-Tumor-Antigens entspricht.  
Ein Mimotop besteht aus neun Aminosäuren und kann wie eine Impfung verabreicht werden. So kann es eine schützende Immunantwort gegen das Melanom auslösen, wie die in einem Mausmodell durchgeführte Studie zeigt.
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Die Studie "Reduction of Human Melanoma Tumor Growth in Severe Combined Immunodeficient Mice by Passive Transfer of Antibodies Induced by a High Molecular Weight Melanoma-Associated Antigen Mimotope Vaccine" von Stefan Wagner et al. ist in der Fachzeitschrift "Clinical Cancer Research" (15.Dezember 2008, DOI: 10.1158/1078-0432.CCR-08-0371) erschienen.
->   Zum Abstract der Studie
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Wesentliche Rolle des Immunsystems
Ein Forscherteam um Heimo Breiteneder und Stefan Wagner von der Abteilung für Medizinische Biotechnologie am Institut für Pathophysiologie hatte sich gemeinsam mit Hubert Pehamberger und Christine Hafner von der Universitätsklinik für Dermatologie das Ziel gesetzt, diese neue Behandlungsstrategie zu entwickeln.

Aktive Impfstrategien zur Behandlung des Melanoms werden erst seit jüngerer Zeit verfolgt. Denn einiges spricht dafür, dass dem Immunsystem eine wesentliche Rolle in der Melanomrückbildung zukommt.

"Der Schlüssel zu einem effizienten Tumorimpfstoff liegt in seiner Fähigkeit, tumorspezifische Antikörper gezielt zu induzieren. Wir haben erstmals durch eine aktive Impfung mit Mimotopen das Melanomwachstum im Tiermodell deutlich verlangsamen können", so Breiteneder.
Die körpereigene Abwehr anregen
Bisherige Krebsimpfungen beruhen meist darauf, dass dem Patienten Antikörper gegen seinen Krebs gespritzt werden. Während die Antikörper-Methode eine Art passiver Impfung darstellt, wollen die Wiener Forscher das menschliche Immunsystem gegen die Krebszellen "scharf" machen.

"Wir konnten im Tiermodell die körpereigene Abwehr mit dem Mimotop-Impfstoff so anregen, dass sie melanomspezifische Antikörper produzierte, die sich aktiv gegen das Melanom richteten" erklärte Hafner.

Der Weg bis zu einem fertigen Medikament ist freilich noch weit. Nun ist eine klinische Studie notwendig. Das Forscherteam ist dabei auf das Interesse und die Unterstützung von Förderern angewiesen.

[science.ORF.at/APA, 16.12.08]
->   Medizinische Universität Wien
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   "Krebsimpfung": Erfolge am Wiener AKH (12.1.06)
->   Impfung soll Überlebensrate bei Brustkrebs erhöhen (12.2.04)
 
 
 
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01.01.2010