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Studie: Cola taugt nicht zur Verhütung  
  Es klingt nach einem Scherz, ist aber durchaus ernst gemeint: Coca-Cola ist einer Untersuchung zufolge kein geeignetes Verhütungsmittel. Die Limonade tötet entgegen einer verbreiteten Annahme Spermien nicht ab.  
Zu diesem Ergebnis kommt die US-Medizinerin Deborah Anderson, wie das Fachmagazin "British Medical Journal" (337:a2873) berichtet. Grund für die ungewöhnliche Studie: In manchen armen Ländern würden Scheidenspülungen mit Cola nach dem Sex immer noch als Verhütungsmittel eingesetzt, so Anderson.
Wirkungslose Cola-Dusche
Auch in den USA war die Methode in den 50er und 60er Jahren angewandt worden. Das Getränk habe aber keine empfängnisverhütende Wirkung, sagte Anderson, Professorin für Geburtshilfe und Gynäkologie der Harvard Medical School. Zudem würde eine Cola-Dusche nach dem Sex die Samenzellen auch nicht mehr einholen.

Tatsächlich könne Cola für den Unterleib der Frau sogar gefährlich sein, sagte Anderson. Das Getränk töte nützliche Bakterien in der Vagina ab und steigere so das Risiko für Infektionen und sexuell übertragbare Krankheiten. Zudem gebe es effektivere Verhütungsmethoden, deren Anwendung auch einfacher sei.
Anlass: Ignobel-Studie
Die Wissenschaftlerin hatte sich an die Zeitschrift gewandt, nachdem eine frühere Studie ihrer Forschungsgruppe zum Einfluss von Coca-Cola auf menschliche Spermien kürzlich den Anti-Nobelpreis für groteske Themenstellungen in der Wissenschaft erhalten hatte. Anderson befürchtete, die ironische Auszeichnung könne das Gerücht, dass Cola Spermien abtöte, weiter verbreiten.

[science.ORF.at/APA/AFP, 18.12.08]
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01.01.2010