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Zucker kann süchtig machen  
  Übermäßiger Zuckerkonsum kann bei Ratten suchtartige Zustände verursachen - inklusive Entzugserscheinungen und damit einhergehenden Gehirnveränderungen, wie eine Studie von US-Psychologen zeigt.  
Wie Kokain und Heroin
Um den Zuckerkonsum der Tiere zu maximieren, behalf sich der Verhaltensforscher Bart Hoebel von der Princeton University mit einem Trick: Die Ratten bekamen ihr Futter erst mehrere Stunden nach dem Aufwachen. "Das ist wie ein verpasstes Frühstück", sagt Hoebel. "Als Folge fressen sie schnell das Futter und trinken viel Zuckerwasser."

Mit dem starken Zuckerkonsum sahen die Forscher im Lauf der Zeit ähnliche Veränderungen im Gehirn der Tiere wie bei der Gabe von Kokain oder Heroin. So stieg die Konzentration des Botenstoffs Dopamin, der etwa für das Belohnungszentrum wichtig ist.
Ratten auf "Cold Turkey"
Stellten die Forscher die Zuckerzufuhr plötzlich ein, fielen die Dopaminwerte deutlich ab, und die Ratten zeigten Entzugssymptome wie etwa eine starke Ängstlichkeit. Die sonst neugierigen Tiere blieben lieber in einer dunklen Umgebung, statt ihre Umwelt zu erforschen. Gleichzeitig neigten sie zu stärkerem Alkoholkonsum. Dass die Tiere zudem schon bei Gabe kleinster Mengen Amphetamin hyperaktiv wurden, wertet Hoebel als Indiz für bleibende Hirnveränderungen.

Als die Tiere wieder Zugang zu Zucker bekamen, konsumierten sie mehr als vorher. Hoebel betonte auf dem Jahrestreffen des American College of Neuropsychopharmacology, dass manche dieser Verhaltensänderungen auf Menschen mit Essstörungen wie etwa Bulimie übertragbar sind. Generell zeige die Studie, dass konventioneller Drogenkonsum und der starke Drang nach natürlichen Stoffen einander sehr ähnlich seien.

[science.ORF.at/APA/AP, 19.12.08]
->   American College of Neuropsychopharmacology
 
 
 
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01.01.2010