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Uni-Bericht: 580 neue Professoren bis Ende 2010  
  Auf die österreichischen Universitäten rollt eine Welle von Emeritierungen zu: Bis 2010 werden laut dem soeben veröffentlichten Universitätsbericht 2008 voraussichtlich 580 Professuren "aus Altersgründen" neu besetzt.  
Somit seien bis Ende 2010 mehr als ein Viertel der Professorenstellen, neu zu besetzen. Darüberhinaus beinhaltet der Universitätsbericht des Wissenschaftsministeriums, der die letzten drei Jahre umfasst, aktuelle Zahlen und Entwicklungen bei den Budgets und den Studierenden.
Chance auf höheren Frauenanteil
Im Wintersemester 2007/08 waren laut Bericht insgesamt 2.210 Professoren an den österreichischen Universitäten beschäftigt, rund ein Prozent mehr als im letzten Wintersemester.

Mit dem "Ersatzbedarf" wegen der Pensionierungen böten sich für die Unis "Möglichkeiten für neue Schwerpunktsetzungen, Umstrukturierungen und Gelegenheit zur Erhöhung ihres Frauenanteils". Dieser ist derzeit bei den Professuren mit 15 Prozent bzw. 27 Prozent bei den befristeten Stellen vergleichsweise gering.

Das Betreuungsverhältnis zwischen Professoren und Studenten hat sich im Vergleich zu den vergangenen Jahren weiter verschlechtert: Im Wintersemester 2007/08 kommen laut Bericht auf einen Professor durchschnittlich 104 Studierende, im Wintersemester 2004/05 war es noch ein Verhältnis von eins zu 98. Bei den Uni-Lehrer blieb das Verhältnis annähernd gleich, ebi etwa 1:18.
Betreuungsverhältnisse sollen verbessert werden
Wie bereits in der Vergangenheit ist das Betreuungsverhältnis an der Wirtschaftsuniversität (WU) Wien am schlechtesten, dort kommen derzeit 323 Studierende auf einen Professor bzw. 45 auf einen Uni-Lehrer, gefolgt von der Uni Wien mit 192 Studierenden pro Professor.

Am besten ist derzeit das Verhältnis an der Universität Mozarteum Salzburg, wo 13 Studenten auf einen Professor bzw. 5 auf einen Uni-Lehrer kommen, und an der Uni für Musik und darstellende Kunst Wien.

Neben der Verbesserung der Betreuungssituation durch mehr Personal strebt beispielsweise die Uni Wien auch eine bedarfsorientierte Lehrbudgetierung vor. An der Technischen Universität (TU) Wien sollen laut Bericht vor allem die Studienbedingungen im stark nachgefragten Fachbereich Architektur verbessert werden.
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Überdurchschnittliche öffentliche Ausgaben
Was die öffentlichen Ausgaben für Hochschulen relativ zum Bruttoinlandsprodukt betrifft, liegt Österreich laut dem aktuellen Bericht derzeit über dem OECD-Durchschnitt, nämlich auf Platz acht von 28.
->   Mehr dazu im Ö1 Inforadio
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Steigende Zahl an Studierenden
Bis 2020 werden die Zahlen der österreichischen Studierenden an heimischen Unis laut dem Bericht von derzeit etwa 174.000 auf knapp über 200.000 steigen, dann tendenziell leicht sinken. Seit den 1970erJahren waren die Zahlen bis Ende der 1990er Jahre kontinuierlich auf knapp 200.000 angestiegen. Erst die Einführung der Studiengebühren brachte dann ein merkbares Minus. Seither geht es wieder bergauf. Nach 2020 sollen die Zahlen wieder sinken, wie der Bericht prognostiziert.

Die Neuzugänge halten sich etwa seit Mitte der 1980er Jahre erstaunlich konstant, jeweils zwischen 20.000 und 25.000 pro Studienjahr. Deutlich stärker schwankte in der Vergangenheit die Verweildauer jedes Studenten. So verbrachte der durchschnittliche Studiosus 1990 satte 20 Semester, zwar unabhängig vom Studienerfolg oder -misserfolg. Erst die Einführung der Studiengebühren brachte eine dramatische Abnahme und liegt derzeit etwa bei 7,5 Jahren.
Akademikerquote bleibt niedrig
Nach wie vor niedrig bleibt die generelle Akademikerquote in der Bevölkerung. Sie liegt laut Bericht bezüglich Unis und Fachhochschulen bei neun Prozent.

Für die sogenannte "erweitere Akademikerquote", welche laut den Experten für die meisten internationalen Vergleiche herangezogen wird, werden auch "hochschulverwandte" Bildungseinrichtungen wie Kollegs, Akademien, Meister und Werkmeisterausbildungen einbezogen. Diese Quote liegt für Österreich derzeit bei 18 Prozent, dies ist Rang 16 in der EU.

[science.ORF.at/APA, 23.12.08]
->   BMWF
 
 
 
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01.01.2010