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Volkswirtschaftliche Verluste durch Schlafstörungen  
  Schlafstörungen verursachen größere Schäden als bisher bekannt. Die direkten Behandlungskosten machen dabei nur einen Bruchteil der finanziellen Last aus, stärker wirkt sich dagegen die verminderte Produktivität aus.  
Eine kanadische Studie von rund 950 Erwachsenen ergab, dass Schlafstörungen allein in der Provinz Quebec jährlich Kosten in Höhe von 6,5 Milliarden kanadischen Dollar (umgerechnet etwa 3,9 Milliarden Euro) verursachen. Das entspricht etwa einem Prozent des Bruttosozialprodukts der Provinz im Jahr 2002.
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Die Studie "The economic burden of insomnia: direct and indirect costs for individuals with insomnia syndrome, insomnia symptoms, and good sleepers" von M. Daley ist im Journal "Sleep" (Bd.32, 1. Jänner 2009; S. 55-64) erschienen.
->   Zum Abstract der Studie
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Hohe indirekte Kosten
Davon entfallen lediglich 85 Millionen Dollar auf Arzthonorare und weitere 16,5 Millionen auf den Kauf von Schlafmitteln. Weit mehr ins Gewicht fallen die Kosten für den Kauf von Alkohol, den viele Befragte ebenfalls zur Schlafförderung konsumieren. Die dafür anfallenden 340 Millionen Dollar rechneten die Wissenschaftler ebenfalls zu den direkten Kosten.

Die indirekten Kosten schlagen jedoch wesentlich stärker zu Buche. Allein die verminderte Produktivität der übermüdeten Betroffenen beziffern die Wissenschaftler auf fünf Milliarden Dollar und damit gut drei Viertel der gesamten Kosten. Dies entspricht bei Menschen mit ausgeprägter Insomnie einem jährlichen Ausfall von fast 27 Tagen, bei Menschen mit leichteren Schlafstörungen von etwa sechs Tagen.
Krankheitsbedingte Fehlzeiten gering
Die tatsächlichen krankheitsbedingten Fehlzeiten sind im Vergleich dazu gering: Sie machen demnach bei Insomnie-Patienten im Mittel 4,4 Tage aus. Dennoch verursachen auch die Fehlzeiten einen jährlichen Verlust in Höhe von knapp einer Milliarde kanadischen Dollar.

Bei gut der Hälfte der befragten 948 Teilnehmer stuften die Wissenschaftler den Schlaf als problemlos ein. Bei fast einem Drittel diagnostizierten sie Schlafstörungen, gut 15 Prozent litten demnach an ausgeprägter Insomnie.

[science.ORF.at/APA/AP, 9.1.09]
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Der Mythos vom Schlafdefizit (16.19.08)
->   Schlaf: Unverzichtbar, aber rätselhaft (29.8.08)
->   Bis zu drei Millionen Österreicher schlafen schlecht (3.8.05)
 
 
 
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01.01.2010