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FWF in Finanznot: Gehaltserhöhung ausgesetzt  
  Der Wissenschaftsfonds FWF verfügt derzeit "über kein Budget". Erste Auswirkung: Jene rund 2.500 Forscher, die im Rahmen von Projekten angestellt sind, müssen vorerst auf die jährliche Gehaltserhöhung verzichten.  
Darüber informierte der FWF in einem Beiblatt zu seinem Magazin "FWF-info". Zudem musste die für 19. und 20. Jänner geplante Kuratoriumssitzung mit der Genehmigung neuer Forschungsprojekte abgesagt werden.

Der Grund: "Wir haben derzeit überhaupt kein Budget", so FWF-Geschäftsführer Gerhard Kratky am Montag.
Üblicherweise wie bei den Beamten
Rund 2.500 Wissenschaftler sind im Rahmen von FWF-Projekten überwiegend an Universitäten angestellt, ihr Gehalt bezahlt der FWF. Üblicherweise orientiert sich die jährliche Gehaltserhöhung der Projektmitarbeiter an der Steigerung der Beamtengehälter, das wären heuer 3,55 Prozent.

In seinem Magazin hat der Wissenschaftsfonds auch schon die neuen, erhöhten Personalkostensätze verlautbart. In einem beigelegten Blatt informiert der FWF allerdings, dass er sich "aktuell mit einer äußerst unübersichtlichen Budgetsituation für das Jahr 2009 konfrontiert sieht".

Deshalb müsse das FWF-Präsidium die Entscheidung über die Erhöhung der Gehaltskostensätze vertagen.
Derzeit "überhaupt kein Budget"
Kratky geht dennoch davon aus, dass die Projektmitarbeiter ihre Gehaltserhöhung bekommen. Entweder erhalte der FWF das Geld dafür oder die Unis würden die Kosten dafür übernehmen. Möglich sei auch, dass die Kosten dafür aus den Fördermitteln der FWF-Projekte getragen werden, wodurch sich dann allerdings etwa deren Laufzeiten verringern würden.

Weil der FWF derzeit "überhaupt kein Budget" hat, wurde auch die Kuratoriumssitzung am 19. und 20. Jänner abgesagt.

Üblicherweise gibt es im Jahr sechs derartige Sitzungen, in denen über die Projektanträge entschieden wird. "Derzeit sind wir allerdings nicht in der Lage, Förderungszusagen auszusprechen", sagte Kratky.
Finanzierungslücken und Ausfall der Nationalbank
Hintergrund der Probleme ist einerseits das noch nicht ausverhandelte Staatsbudget für das laufende Jahr. Wie hoch die Zuwendungen für die Forschung daraus sein werden, ist noch unklar, zwischen den Zusagen der alten Regierung (2,3 Mrd. Euro) und den Versprechungen der neuen Regierung (350 Mio. Euro) klafft eine Finanzierungslücke von 1,95 Mrd. Euro.

Andererseits fallen die Zuwendungen der Nationalstiftung für Forschung an den FWF heuer voraussichtlich komplett aus. Mangels Erträgen hat die Nationalbank ihre Zuwendungen an die Forschungsstiftung komplett eingestellt. 2007 hatte der FWF noch 25,6 Mio. Euro aus der Nationalstiftung erhalten.

[science.ORF.at/APA, 12.1.09]
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01.01.2010