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Starke Kaffeetrinker neigen zu Halluzinationen  
  Wer mehr als sieben Tassen Kaffee am Tag trinkt, hat einer britischen Studie zufolge ein dreimal höheres Halluzinationsrisiko als Personen mit niedrigem Koffeinkonsum.  
Cortisolproduktion angekurbelt
Ob viel Kaffee tatsächlich Halluzinationen auslöst, sei aber noch unklar, sagte Simon Jones von der Durham University. Nach den Worten seines Ko-Autors Charles Fernyhough könnte auch sein, dass Menschen mit Wahnvorstellungen häufiger zum Kaffee greifen, um mit ihren außergewöhnlichen Erfahrungen umzugehen.

Sollte ersteres der Fall sein, haben die Forscher jedenfalls eine mögliche Erklärung in petto: Koffein verstärkt offenbar den Effekt von Stress, indem es die Ausschüttung von Cortisol fördert. Letzteres sei der eigentliche Grund für die erhöhte Neigung, beispielsweise Stimmen von imaginären Personen zu hören.
Mögliche Ernährungsfaktoren: Zucker und Fett
Die Studie ist nach Angaben von Forschungsleiter Jones ein erster Schritt, um Faktoren bei Halluzinationen im weitesten Sinne zu untersuchen. Bisherige Untersuchungen hätten eine Reihe von wichtigen Einflüssen bei Halluzinationen zutage gefördert, unter anderem Traumata aus der Kindheit.

Die Wissenschaftler wollen nun in weiteren Untersuchungen klären, ob auch andere Lebensmittel einen Einfluss auf Halluzinationen haben. Es sei überraschend, dass es so wenig Forschung über Lebensmittel und Halluzinationen gibt, sagte Jones. Dabei sei bereits herausgefunden wurden, dass es einen Zusammenhang zwischen hohem Zucker- und Fettkonsum und geringen geistigen Fähigkeiten gebe. Die entsprechende Studie wird im Fachblatt "Personality and Individual Differences" veröffentlicht.

[science.ORF.at/APA/AFP, 14.1.09]
->   Mitteilung der Durham University
->   Personality and Individual Differences
 
 
 
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01.01.2010