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Wochenbettdepression durch Zuspruch heilbar  
  Das vergleichsweise weit verbreitete Phänomen der Wochenbettdepression kann laut zwei medizinischen Studien durch professionellen Beistand in vielen Fällen geheilt oder auch verhindert werden.  
Der Rat eines Psychologen kann die Gefahr einer postnatalen depressiven Erkrankung um 40 Prozent verringern, wie eine Studie an der nordenglischen Universität Sheffield ergab, die im "British Medical Journal" (BMJ) veröffentlicht wurde. Der Zuspruch durch andere Frauen kurz nach der Entbindung sei sogar in 50 Prozent der Fälle erfolgreich. Eine kanadische Studie, die ebenfalls im BMJ veröffentlicht wurde, kam zum selben Ergebnis.
Deutliche Verbesserung der Gemütslage
An der Universität Sheffield wurden 4.000 junge Mütter nach der Geburt begleitet und in drei Gruppen eingeteilt. Die Frauen in zwei der Gruppen kamen acht Wochen lang einmal wöchentlich in den Genuss von psychologischem Beistand und konnten offen über ihre Gefühlslage und Belastungen sprechen. Diese Frauen litten um bis zu 50 Prozent seltener an einer Wochenbettdepression als die Frauen in der Vergleichsgruppe.

An der Universität von Toronto wurden 701 Frauen ausgewählt, die nach Einschätzung der Ärzte ein erhöhtes Risiko hatten, am sogenannten Baby-Blues zu erkranken. Nach zwölf Wochen hatten jene Mütter, die von einer erfahrenen Frau betreut worden waren, eine um 50 Prozent geringere Erkrankungsrate als die Vergleichsgruppe.
Unterschätztes Risiko
Dieses Ergebnis ist laut der Leiterin der kanadischen Studie Cindy-Lee Dennis ein weiterer Beleg dafür, dass postnatale Depressionen geheilt und möglicherweise verhindert werden könnten. Allerdings gebe es immer noch viele Frauen, die sich der Gefahr einer nachgeburtlichen Depression nicht bewusst seien, die Symptome nicht ernst nähmen oder aus Scham nicht darüber sprechen wollten.

Immerhin eine von acht Frauen weltweit entwickelt nach der Geburt eine Wochenbettdepression, die bis zum Selbstmord führen kann. In den meisten Fällen ist der Baby-Blues nach einigen Tagen überstanden.

[science.ORF.at/APA/AFP, 16.1.09]
->   British Medical Journal
->   University of Sheffield
->   University of Toronto
 
 
 
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01.01.2010