News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Männer bezwingen Hunger besser  
  Wenn der Hunger an den Nerven nagt, reagieren Männern und Frauen unterschiedlich. Erstere können offenbar ihren Drang zu essen besser bewusst unterdrücken, wie eine Studie zeigt.  
Hungrig ans Essen denken
Forscher um Gene-Jack Wang vom Brookhaven National Laboratory hatten die Aktivität ausgewählter Hirnregionen bei 23 Probanden untersucht, davon 13 Frauen und zehn Männer, die 17 Stunden gefastet hatten.

Anschließend sollten die Teilnehmer entweder an ihre Lieblingsspeise denken, oder mit Hilfe sogenannter kognitiver Inhibition - also einer bewussten Unterdrückung - ihre Gedanken ans Essen verdrängen. Der Gedanke an das Lieblingsgericht verstärkte bei Frauen und Männern gleichermaßen nicht nur den Wunsch danach, sondern auch die Gesamtaktivität des Gehirns.
Weibliche Unterdrückung nur halb wirksam
Die bewusste Unterdrückung des Hungers führte bei beiden Geschlechtern zu einer Verringerung des Wunsches nach Nahrung, wie Wang und Kollegen im Fachblatt "PNAS" (doi: 10.1073/pnas.0807423106) berichten.

Bei den Frauen allerdings drang dieser Effekt nicht in die aktiven Zonen des Gehirns. Bei Männern hingegen führte die Unterdrückung auch zu einer Abnahme der Aktivität der limbischen und paralimbischen Hirnregionen, die unter anderem für Gefühle und Motivation zuständig sind.

Die vorliegenden Forschungsergebnisse zeigen, dass diese Regionen für die Überwindung des Hungergefühls bedeutsam sind. Ihre Störung begünstigt Übergewicht und Fettleibigkeit, vermuten die Forscher. Übergewicht ist einer Hauptfaktoren für die Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Zuckerkrankheit und Gelenkschäden.

[science.ORF.at/dpa, 20.1.09]
->   Gene-Jack Wang
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010