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Antihormonelle Krebstherapie senkt Sterblichkeit  
  Eine neue Therapie für Brustkrebs erhöht die Überlebenschancen. Bei Frauen mit einem stark von Hormonen abhängigen Karzinom kann eine antihormonelle Behandlung die Mortalitätsrate deutlich senken.  
Das ist das Langzeitergebnis einer Untersuchung der österreichischen Brust-und Dickdarmkrebs-Studiengruppe ABCSG. Studienleiter Raimund Jakesz, ehemals ABCSG-Präsident, von der Universitätsklinik für Chirurgie am Wiener AKH spricht von beachtlichen onkologischen Ergebnissen.
Tumore empfänglich für antihormonelle Therapie
Die ABCSG mit in Österreich rund 100 teilnehmenden Zentren und derzeit mehr als 18.000 Patientinnen in klinischen Studien hat bereits vor Jahren international für Aufsehen gesorgt. Ihr gelang es zu zeigen, das bei bestimmten Brustkrebspatientinnen nach der Operation eine antihormonelle Behandlung besser als eine Chemotherapie wirkt und gleichzeitig schonender ist.

Nun liegen die Ergebnisse einer Auswertung der sogenannten ABCSG-Studie 8 zu diesem Thema vor. Sie beruhen auf den Daten von 2.922 Patientinnen. Die Frauen waren nach dem Wechsel an einem Mammakarzinom erkrankt.

Die Tumorerkrankung befand sich zum Zeitpunkt der Diagnose in einem frühen Stadium. Gleichzeitig wiesen bei zwei Drittel der Frauen die Tumorzellen sehr viele Östrogen- und Progesteron-Rezeptoren auf. Das macht die Tumoren einerseits empfänglich für den Wachstumsimpuls durch die körpereigenen Hormone, andererseits wirkt bei ihnen eine antihormonelle Therapie besonders gut.
Weniger Nebenwirkungen
Die Probandinnen wurden nach der Operation per Zufall zwei gleich großen Gruppen zugeteilt. Zunächst bekamen beide Gruppen zwei Jahre lang pro Tag 20 Milligram des Östrogenhormon-Rezeptor-Antagonisten Tamoxifen.

Nach zwei Jahren wurden dann die Probandinnen einer Gruppe auf täglich ein Milligramm des Aromatasehemmers Anastrozol umgestellt. Aromatasehemmer blockieren ein Enzym, das für die körpereigene Produktion von Östrogen entscheidend ist. Solche Substanzen sind moderner und haben ein besseres Nebenwirkungsprofil als Tamoxifen.
Mortalitätsrisiko signifikant gesenkt
Drei Jahre nach dieser Umstellung der Medikation wurden die Ergebnisse in den beiden Gruppen miteinander verglichen. "Die Zahl der Rückfälle sank in der Sequenz-Gruppe um 21 Prozent. Das Mortalitätsrisiko wurde um 23 Prozent gesenkt", so Jakesz. Starben in der Tamoxifen-Gruppe im gesamten Beobachtungszeitrum 11,4 Prozent der Patientinnen, waren es in der Vergleichsgruppe 8,4 Prozent. Das ist statistisch signifikant.

Die österreichischen Studiendaten sind vor einigen Wochen auch beim international wichtigsten Brustkrebs-Symposium in San Antonio (USA) präsentiert worden. Noch nicht ausdiskutiert ist, ob in Zukunft solche Patientinnen nach der Operation von Anfang an einen Aromatasehemmer oder am Beginn Tamoxifen bekommen sollten. Im Vergleich zu einer Chemotherapie ist die antihormonelle Behandlung wesentlich weniger belastend.

[science.ORF.at/APA, 23.12.08]
->   ABCSG (Austrian Breast and Colectoral Cancer Study Group)
 
 
 
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01.01.2010