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Langes Werben signalisiert Ernsthaftigkeit  
  In der Natur kann sich das Balzverhalten des Männchens um die Gunst des Weibchens lange hinziehen. Mit einem mathematischen Modell wollen britische Forscher nun den Hintergrund des Phänomens erklären.  
Demnach ist es durchaus sinnvoll, dass manche Männchen oder Männer ihrer Auserwählten Monate oder gar Jahre den Hof machen, bevor diese dem hartnäckigen Werben nachgibt. Es signalisiert seine Ernsthaftigkeit.
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Die Studie "Duration of courtship effort as a costly signal" von Robert M. Seymour et al. ist im Journal of Theoretical Biology" (Bd. 256, 14. Jänner 2009, S. 1-13) erschienen.
->   Zur Studie
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Nur scheinbar unökonomisch
Die ausgedehnte Werbephase scheint laut Robert Seymour vom Londoner University College auf den ersten Blick unökonomisch. Beim Menschen koste die damit verbundene Serie von Abendessen, Theaterbesuchen oder anderen Unternehmungen Geld und Zeit, und auch im Tierreich könnten Paare statt des Umwerbens produktivere Dinge tun.

"Warum beschleunigen Menschen und Tiere das nicht, um die Kosten zu drücken?", fragt der Mathematiker und liefert die Antwort gleich mit.
Charakter wird geprüft
Wenn etwa eine Frau einen Mann lange um sich werben lasse, könne sie seinen Charakter ausgiebig prüfen und sich dabei vergewissern, ob er tatsächlich ein guter Partner und letztlich auch ein zuverlässiger Vater sei.

Je länger ein Mann um eine Frau zu werben bereit sei, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass er ernste Absichten hege und nicht bloß ein Schürzenjäger sei. "Schlechte Männchen geben irgendwann auf, aber gute Männchen sind beständiger", so Seymour.

[science.ORF.at/APA/AP, 23.12.08]
->   University College London
 
 
 
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01.01.2010