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Vielschichtige Ursachen der Höhenkrankheit  
  Die Ursachen der Höhenkrankheit sind offenbar komplexer als bisher vermutet. Dies berichten britische Ärzte, die selbst an einer Expedition auf den Mount Everest teilgenommen haben.  
Hintergrund ist die Tatsache, dass inzwischen jedes Jahr Millionen Menschen in extreme Höhen vorstoßen, in denen es zu schweren gesundheitlichen Problemen kommen kann. Um den Betroffenen besser helfen zu können, muss man laut den Medizinern vom Londoner University College die Ursachen der Beschwerden besser verstehen.
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Die Studie "The cerebral effects of ascent to high altitudes" von Mark H. Wilson et al. ist in "The Lancet Neurology"(Bd.8, S. 175) erschienen.
->   Zum Abstract der Studie
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Beschwerden durch zu wenig Sauerstoff
Grund für die auftretenden Beschwerden ist laut dem Team rund um Mark H. Wilson die durch den geringen Luftdruck verminderte Sauerstoffaufnahme. Dies führt zu einer Unterversorgung des Gewebes mit Sauerstoff. Von dieser sogenannten Hypoxie besonders stark betroffen ist das Gehirn.

Häufigstes Problem beim Aufstieg in große Höhen sind Kopfschmerzen. Bei der akuten Höhenkrankheit kommen dazu noch Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen oder Lethargie. Diese Symptome entwickelt jeder zweite Bergsteiger, der in Höhen ab 5.000 Metern vordringt. Bedrohlichste Konsequenz des Aufenthaltes in großer Höhe ist ein Hirnödem.
Zahlreiche neurophysiologische Probleme
Aber auffällig sind Wilson zufolge auch die neuropsychologische Probleme in großer Höhe, die im Mittelpunkt der aktuellen Studie stehen: Diese beginnen ab etwa 3.000 Metern mit verlangsamten Reaktionen, weiter oben können Gedächtnisstörungen folgen bis hin zu Halluzinationen, die oberhalb 7.500 Metern bei etwa jedem dritten Bergsteiger auftreten. Bekannt ist etwa das Dritter-Mann-Phänomen, bei dem die Betroffenen irrtümlich glauben, ein weiterer Bergsteiger sei anwesend.

Diese Störungen lassen sich Wilson zufolge nicht allein durch die bisher gängigen physiologischen und anatomischen Ansätze erklären. Stattdessen tragen dazu etwa auch genetische Faktoren bei. Ein besseres Verständnis all dieser Prozesse könnte demnach zu neuen Möglichkeiten der Therapie und Prävention führen.

[science.ORF.at/APA/AP, 23.12.08]
->   Forschungsprojekt Caudwell Xtreme Everest
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Rekord: Wenig Sauerstoff im Alpinistenblut (8.1.09)
->   Was den Mount Everest so gefährlich macht (29.8.06)
 
 
 
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01.01.2010