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Schi-WM 2013 wird nachhaltig  
  Die Schladminger Schi-Weltmeisterschaft im Jahr 2013 soll nach Plänen der Veranstalter eine nachhaltige Veranstaltung werden. Eine entsprechende Charta wird 2009 unterzeichnet.  
Umsicht und Vordenken
Wenn zwei Wochen lang gefeiert wird, mit weit angereisten Gästen, mit stromintensiven Licht- und Tonshows, mit üppigem, kulinarischem Angebot - dann hat oft die Umwelt wenig zu feiern. "Green Event" lautet die Alternative; also ein umweltverträgliches, sozial gerechtes und nachhaltiges Großereignis - dazu braucht es mehr als Mülltrennung oder eine Sperre für Privat-Pkw. Von Abfallvermeidung bis Ökostrom; von regionalem, biologischem Büffet bis zur Barrierefreiheit - alles soll berücksichtigt werden. In Österreich wurde das beispielsweise bei der EU-Ratspräsidentschaft im Frühjahr 2006 versucht sowie bei der Fußball-Europameisterschaft im Sommer 2008.
Gewissenhaft wedeln, klimaneutral feiern
Nun soll auch die Schi-Weltmeisterschaft im Jahr 2013 in Schladming umweltschonend geplant werden. Land Steiermark, Stadt Schladming, Umweltministerium und das Österreichische Ökologie-Institut wollen die WM als erste klimaneutrale Wintersport-Großveranstaltung abhalten.

Landschaftsökologe und Raumplaner Georg Tappeiner vom Ökologie-Institut: "Ziel ist, dass wir sowohl in der Vorbereitung zur Schi-WM, als auch in der Durchführung und in den langfristigen Effekten das Thema Nachhaltigkeit optimal platzieren. Ein Beispiel: Wo es darum geht, neue Gebäude zu errichten, sollten sie möglichst energieeffizient errichtet werden.

Zielrichtung wäre Passivhaus-Bauweise - was wiederum für die spätere Nutzung auch reduzierte Betriebskosten bedeuten würde und gleichzeitig einen entsprechenden Umwelteffekt hätte im Bereich der CO2-Emissionen."
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Erdgas-Fuhrpark bis Bahnhofsausbau
Weitere grüne Ideen: Elektro- oder Biogas-Autos für den offiziellen Fuhrpark; mit in- und ausländischen Eisenbahnbetreibern günstige Kombi-Tickets anbieten; Seilbahnen und Beschneiungsanlagen mit Ökostrom betreiben; ausschließlich Pfandbecher und Mehrweg-Geschirr auf der Fan-Meile; WM-Gebäude mit Erneuerbaren Energien heizen und betreiben. Die Wertschöpfung soll dabei vorranging in der Region bleiben.
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Charta von Bund, Land, Veranstaltern
Das Ökologie-Institut erstellt nun im Auftrag der steirischen Landesregierung eine Nachhaltigkeits-Charta; die soll von Land und Bund, aber auch von ÖSV und FIS unterzeichnet werden. Voraussichtlich wird es im Juni 2009 so weit sein, hofft Georg Tappeiner vom Ökologie-Institut. Damit noch genügend Zeit für die Umsetzung der nachhaltigen Ideen bleibt und sich die Schi-WM 2013 in Schladming zu Recht "klimaneutrale Großveranstaltung" wird nennen dürfen.

Das Projektteam hat den gerade abgehaltenen Nachtslalom quasi zur Recherche genützt - denn bei der WM rechnet man mit circa 10 bis 20 Prozent mehr Fans als beim Nachtslalom, also mit circa 60.000 Personen, so Georg Tappeiner vom Ökologie-Institut, doch bei der WM sind die Besuchermassen nicht nur einen Abend, sondern zwei Wochen lang in der Region zu Gast.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 28.1.09
->   Green Events Austria
->   Nachhaltige WM 2013 - Ökologie Institut
 
 
 
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01.01.2010