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Wittgensteinpreisträger fürchten um Forschung  
  In einem offenen Brief an Wissenschaftsminister Johannes Hahn und Finanzminister Josef Pröll (beide ÖVP) äußern Wittgensteinpreisträger Bedenken gegen Kürzungen bei den Forschungsbudgets und vor allem beim FWF.  
Durch die Budgetsituation sei die gesamte Wissenschaftslandschaft in Gefahr, so Jörg Schmiedmayer vom Atominstitut der Österreichischen Universitäten im Namen der Wittgensteinpreisträger.
Zerstörung der Wissenschaftslandschaft
Der Wissenschaftsfond FWF sei durch seine ausschließlich an wissenschaftlicher Exzellenz orientierte Förderung eine zentrale Institution, allen Wissenschaften in gleicher Weise verpflichtet.

Die Signale der vergangenen Wochen, "im Speziellen eine de-facto Halbierung der Budgetmittel des FWF und die dadurch bedingte erstmalige Absage einer Vergabesitzung, signalisieren einen erschreckenden Schritt" in Richtung Zerstörung der Wissenschaftslandschaft, heißt es im Brief. Dabei habe Österreich gerade in den beiden vergangenen Jahrzehnten einen international beachtlichen Aufschwung erlebt.

Die Wittgensteinpreisträger fordern eine Garantie für ein gesichertes Budget des FWF zumindest in der Höhe des vor der Krise politisch vorgegebenen - und allgemein akzeptierten - Neun-Prozent-Wachstumspfads. Eine solche Garantie sei essenziell, um das Vertrauen in die Planbarkeit der Wissenschaftsförderung in Österreich wieder herzustellen.
Notwendige Förderung
Die politische und wirtschaftliche Zukunft Österreichs lebt demnach vor allem von der Einbindung und Förderung herausragender Köpfe auf allen Ebenen, insbesondere auch vom wissenschaftlichen Nachwuchs.

"Viele meinen, in einer Situation wie der jetzigen müsse man eben reduzieren. Dem halten wir entgegen, dass gerade in einer Krisensituation mit allgemein reduzierten Budget eine klare und kompetitive Finanzierung von Forschung essenziell und sowohl mittel- wie langfristig zukunftsorientiert ist", so die Wissenschaftler.

Eine Verschrottungsprämie für Altautos könne keine Alternative für Erhalt und Ausbau einer blühenden Wissenschaftslandschaft sein, aus der bestausgebildete Arbeitskräfte und Innovationspotenzial hervorgingen.

Der Wittgensteinpreis ist der höchst dotierte Wissenschaftspreis Österreichs. Er wird seit 1996 einmal jährlich vergeben. Der Austro-Nobelpreis, wie er auch genannt wird, war beispielsweise 2008 mit 1,5 Millionen Euro dotiert.

[science.ORF.at/APA, 3.2.09]
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01.01.2010