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Ruhepuls sagt Herzinfarkte vorher  
  Ein hoher Ruhepuls ist laut einer Studie eine leichte und billige Möglichkeit, Herzinfarkte vorauszusagen. Bei Männern kannte man diesen Zusammenhang bereits, nun wurde er auch für Frauen bestätigt.  
US-Mediziner um Judith Hsia fanden heraus, dass Frauen mit einem Ruhepuls von mindestens 76 Schlägen pro Minute deutlich stärker gefährdet sind, einen Herzinfarkt oder Herztod zu erleiden, als solche mit höchstens 62 Schlägen pro Minute .
Vorhersage gilt nicht für Schlaganfälle
Die Forscher verglichen die Herzschlagfrequenzen von insgesamt 130.000 Frauen nach der Menopause, die bis dahin keine Herzerkrankungen hatten. Im Verlauf von acht Jahren verfolgten die Forscher die Krankheitsgeschichte der Probandinnen. Während dieser Zeit ereigneten sich 2.281 Herzinfarkte und Herztode sowie 1.887 Schlaganfälle, schreiben die Mediziner im "British Medical Journal" (Bd. 338, S. b219).

Die Verbindung zwischen hohem Ruhepuls und Herzvorfällen war unabhängig von körperlicher Aktivität, ethnischer Herkunft und Diabetes-Erkrankungen. Am stärksten war der Effekt bei Frauen im Alter zwischen 50 und 64 Jahren. Schlaganfälle hängen offenbar nicht mit erhöhtem Ruhepuls zusammen, lediglich Herzinfarkte und Herztode lassen sich auf diese Weise vorhersagen.
Bald Teil der Diagnostik
Die Messung des Ruhepulses stellt eine einfache und billige Methode dar, um Gefährdungen zu erkennen. Für Personen, die rauchen oder Diabetes haben, lassen sich weiterhin Herzvorfälle mit höherer Wahrscheinlichkeit als nur mit dem Ruhepuls voraussagen. Das neue Kriterium wird aber voraussichtlich dennoch Bedeutung in der Frühdiagnose gewinnen, sagen die Forscher.

[science.ORF.at, 4.2.09]
->   Women's Health Initiative
 
 
 
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01.01.2010