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Warum Glücksspiel reizt  
  Fast gewonnen, ist auch verloren. Neurologen erklären, warum Spieler besonders gern weiterzocken, wenn sie beinahe gewonnen hätten - Gehirnsignale geben offenbar den entscheidenden Anreiz.  
Tauchen beim Spielautomaten zwei Kirschen und eine Zitrone auf, gibt es zwar kein Geld, das Gehirn belohnt den Spieler trotzdem. Luke Clark von der Universität Cambridge hat diese Erkenntnis im Journal "Neuron" publiziert. (Bd. 61, S. 481)
Belohnung auch für Verlierer
Der Neurologe ließ 15 Probanden an Münzautomaten spielen und deren neurale Reaktionen mit Gehirnscans aufzeichnen. Das Verfahren zeigte: Nach Fast-Treffern steigt die Gehirnaktivität im so genannten Suchtzentrum, wo auch das Glückshormon Dopamin wirkt. Die Schlüsse, die sich daraus ziehen lassen, seien relevant, um das Suchtpotential und die Pathologie von Glücksspielen zu verstehen, schreiben die Forscher.

Fast-Gewinne hatten demanch ebenso wie Gewinne Belohnungen durch das Gehirn zur Folge. Zusätzliche Erkenntnisse lieferte eine anschließende Befragung. Hier gaben die Probanden an, dass die Fast-Gewinne zwar unerfreulich für sie gewesen seien, aber dennoch ihr Verlangen gesteigert hätten, weiterzuspielen. Die Resultate sind konform mit früheren Untersuchungen, wo Personen länger an Automaten spielten, an denen sie immer nur fast gewannen. An Automaten, wo es nicht einmal Fast-Treffer gab, blieben die Personen nicht so lange hängen.

[science.ORF.at, 12.2.09]
->   Luke Clark
 
 
 
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01.01.2010