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Weiterbildung nicht trotz sondern wegen Finanzkrise  
  In Österreich bilden sich laut EUROSTAT rund 13 Prozent der Erwachsenen weiter. Die "Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung" moniert, dass Weiterbildung nicht die angemessene Bedeutung bekommt.  
Ob EDV-Schulung, Konfliktseminar oder Sprachkurs - der Weiterbildung sollte gerade in Krisenzeiten Aufmerksamkeit gewidmet werden, meint die Plattform.

Sie hat am Montag eine aktuelle Studie zu Trends in der Weiterbildung aus Sicht von firmeninternen Personalverantwortlichen präsentiert.
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Zur Umfrage
Für die Studie wurden Anfang Jänner 2009 500 Personalverantwortliche in Firmen unterschiedlicher Größe in ganz Österreich telefonisch befragt. 85 Prozent der kontaktierten Unternehmen haben 20-99 Mitarbeiter; neun Prozent 100-199 Mitarbeiter und sechs Prozent mehr als 200. Die untersuchten Branchen: Handel, Dienstleistungen, Gewerbe/Industrie, Öffentliche Hand.
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Studie: Weiterbildung immer wichtiger
Nur sieben Prozent der befragten Unternehmen meinen, dass Weiterbildung durch die aktuelle Wirtschaftslage an Bedeutung verliere, fasst Michael P. Walter vom WIFI Österreich und Sprecher der Plattform zusammen. 78 Prozent aber geben gerade wegen der Finanzkrise der Fortbildung mehr Gewicht.

Laut Umfrage werden für 39 Prozent der Unternehmen fachbezogene Qualifikationen an Bedeutung gewinnen; 13 Prozent sehen in Soft Skills einen Anstieg der Bedeutung. Für knapp die Hälfte werden beide Bereiche an Bedeutung zunehmen.
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Die wichtigsten Weiterbildungsmaßnahmen
(für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus Sicht des Unternehmens)
26 Prozent Technik und Produktion; 25 Prozent Persönlichkeitsentwicklung; 17 Prozent Verkaufstraining und Marketing; elf Prozent Management, Unternehmensführung; acht Prozent Sprachen (Fremd- und Muttersprache); sechs Prozent Umweltschutz, Gesundheit, Sicherheit; zwei Prozent Informatik und EDV-Anwendungen; zwei Prozent Recht; ein Prozent; Rechnungswesen; zwei Prozent k.A.
(n= 500 Human Resources- und Personalverantwortliche; Angaben in Prozent, Mehrfachnennung möglich. Quelle: Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung)
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WIFI: 2,4 Milliarden Euro pro Jahr
Laut Umfrage sind die meisten Firmen bereit, für Weiterbildung so viel Geld wie im Vorjahr auszugeben: Zehn Prozent haben sogar mehr Budget für 2009 eingeplant als für 2008; nur neun Prozent wollen weniger ausgeben.

Wie viel genau pro Mitarbeiterin und Mitarbeiter pro Jahr in Weiterbildung investiert wird, wurde übrigens in der aktuellen Telefonumfrage nicht erhoben.

Es gibt aber die grundsätzliche Schätzung des WIFI, dass in Österreich 2,4 Milliarden Euro pro Jahr für Weiterbildung ausgegeben werden - allerdings ist das eine Hochrechnung, die direkte Kosten und indirekte Kosten berücksichtigt (wie Reisespesen oder entgangene Arbeitszeit). Ebenso sind in der Summe privat-finanzierte Kurse genauso wie AMS-Maßnahmen enthalten.
"Tag der Weiterbildung"
Interessierte sollten sich den 27. Februar notieren: Am ersten "Tag der Weiterbildung" werden in Wien, Linz, Graz, Krems und St. Pölten an diversen Einrichtungen Informationsveranstaltungen abgehalten.

Organisiert wird dieser Schnuppertag von der "Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung".

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 16.2.09
->   Tag der Weiterbildung
->   Plattform für berufsbezogene Erwachsenenbildung
->   Infos, Daten, Analysen zum Lebenslangen Lernen (Magazin für Erwachsenenbildung):
->   Grafik zur Bildungsbeteiligung in den einzelnen europäischen Staaten
->   Link-Sammlung EUROSTAT zu Erwachsenenbildung
 
 
 
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01.01.2010