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Mathematik-Ausstellung IMAGINARY  
  Mathematik scheidet die Geister: Die einen haben Scheu, die anderen langweilt sie, die dritten verehren sie. Dass die auch bunt und plastisch sein kann, zeigt die Ausstellung IMAGINARY.  
Sie ist bis 20. März in der Aula der Wiener Alma Mater zu sehen - oder besser: auszuprobieren. Die Besucherinnen und Besucher können mit Visualisierungs-Computerprogrammen experimentieren oder an Touchscreens algebraische Flächen verändern.
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Zur Ausstellung
"IMAGINARY - mit den Augen der Mathematik"
Universität Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien
Ausstellungsdauer und Öffnungszeiten: 2. bis 20. März 2009, Mo-Fr 10-18, Do 10-20 Uhr; der Eintritt ist frei.
->   IMAGINARY
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Formeln nehmen Formen an
 
Bild: Imaginary

Haben Sie schon einmal eine Zitrone in eine mathematische Formel gepresst? Vielleicht versucht ein Schneckenhaus zu berechnen? Dank Software-Programmen lassen sich Formeln am Computer bildlich darstellen.

In der farbenfrohen Mathematik-Ausstellung namens IMAGINARY nimmt beispielsweise die abstrakte Formel
x2+ z2 = y3 (1 - y)3 leuchtend grün Gestalt an, wie im Bild oben zu sehen ist.
Nimbus des Unverständlichen
Herwig Hauser, Professor für Mathematik an den Universitäten Wien und Innsbruck, hat die Mitmach-Ausstellung für das Mathematische Forschungsinstitut Oberwolfach in Deutschland mitgestaltet; sie tourte im Vorjahr - im "Jahr der Mathematik" - durch 14 deutsche Städte und ist nun in Österreich. Herwig Hauser im Gespräch mit science.ORF.at:

"Wir wollen mit der Ausstellung zeigen, dass Mathematik durchaus zugänglich und spannend ist, und auch für Leute, die nicht damit arbeiten, interessant sein kann."
Formeln selbst formen
Die Besucherinnen und Besucher können mit Mathematik experimentieren, Bilder anhand von Formeln erzeugen und auch anhand von Formeln verändern. Gleichzeitig werden theoretische Hintergründe vermittelt - beispielsweise die kniffligen Singularitäten; das sind Stellen in geometrischen Figuren, die mathematisch nur schwer berechenbar sind - wie Ecken, Kanten, Spitzen. Der Mathematik-Professor und Ausstellungsgestalter Herwig Hauser zu science.ORF.at:

"Es ist zuerst ein spielerischer Umgang: Man führt an der Formel Veränderungen durch, macht Zahlen größer oder kleiner und sieht dann entsprechend, wie sich die Fläche transformiert. Die Veranschaulichung am Computer regt den Mathematiker natürlich an, noch mehr Fragen zu stellen."
Durch die darstellende Geometrie surfen
Wie viel Wissenschaft in der Ästhetik von 3-D-Bildern steckt, lässt die Software "Surfer" erahnen. Anhand dieses Computerprogramms kann jede und jeder eine mathematische Formel leicht umschreiben bzw. marginal verändern und sich das Ergebnis gleich ansehen : jede Formel lässt am Bildschirm eine Figur erscheinen. Die Figur kann gedreht werden, verändert, verfärbt, etc.

Das Programm "Surfer" steht während der Ausstellung und auch am Internet bzw. zum Download für zu Hause frei zur Verfügung.
Graue Theorie? Bunte Visualisierung!
Imaginäres wird zu Images, Mathematik zu Bildern, zu Computerkunst. Bis 20. März kann das jede und jeder in der Aula der Uni Wien selbst ausprobieren.

Und die mitunter als "strengsten aller Wissenschaften" titulierte Mathematik wird durch selbst erzeugte Visualisierungen und 3D-Objekte bunter, bildlicher und auch ein wenig verständlicher.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 3.3.09
->   Bildergalerie (Institut für Mathematik der Universität Innsbruck)
->   Homepage Herwig Hauser
->   science.ORF.at-Archiv zu Singularitäten
 
 
 
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01.01.2010