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Stress verstärkt Infektionen  
  Forscher haben bei einer bestimmten Art des Darmbakteriums Escherichia coli einen Rezeptor entdeckt, der Stresssignale des Körpers aufnimmt. Dadurch wird der Erreger gefährlicher.  
Laut den Wissenschaftlern von der University of Texas Southwestern Medical Center erklärt das, warum die Erkrankung bei gestressten Menschen häufig viel stärker ausbricht.
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Die Studie "The two-component system QseEF and the membrane protein QseG link adrenergic and stress sensing to bacterial pathogenesis" von Nicola C. Reading et al. ist in der aktuellen Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (9. März 2009, DOI: 10.1073/pnas.0811409106) erschienen.
->   Zum Abstract der Studie (sobald online)
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Stresshormone als Signal
Die Aufnahme bestimmter pathogener Stämmen von Escherichia coli, etwa aus rohem, verunreinigtem Fleisch, löst Durchfall aus. Laut den Wissenschaftlern rund um Vanessa Sperandio reagiert der schon länger bekannte Rezeptor QseC des Bakteriums im Dünndarm auf die Hormone Adrenalin und Noradrenalin, die der Körper unter Stress ausschüttet und über die Darmwand abgibt.

Die Forscher haben festgestellt, dass dieses chemische Signal weitere Gene der Bakterien aktiviert, wodurch diese ihre Zellstruktur verändern und gefährlicher werden. Demnach schwächt Stress nicht nur generell die Körperabwehr, sondern produziert sogar Signale, anhand welcher die Bakterien die Schwäche erkennen.

[science.ORF.at, 10.3.09]
->   QseC-Rezeptor (Wikipedia)
->   Vanessa Sperandio
 
 
 
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01.01.2010