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Angstgedächtnis bei Ratten gelöscht  
  Forscher haben bei Ratten das Angstgedächtnis gelöscht, ohne dabei Medikamente zu verwenden. Sie fanden heraus, dass die unangenehmen Erinnerungen der Tiere "überschrieben" werden können.  
Die Wissenschaftler rund um Marie Monfils von der New York University haben die Ratten dafür kurz nach den negativen Erfahrungen anderen Reizen ausgesetzt.
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Die Studie "Extinction-Reconsolidation Boundaries: Key to Persistent Attenuation of Fear Memories" von M-H. Monfils et al. ist in der aktuellen Ausgabe von "Science" (2. April 2009, DOI: 10.1126/science.11679759) erschienen.
->   Zum Abstract der Studie
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Frische Erinnerungen "überschrieben"
Die Forscher hatten die Nager anfangs in Angst versetzt, indem sie ein Geräusch erklingen und einen elektrischen Schock folgen ließen. Schließlich löste allein der Klang die Empfindung eines Stromschlags aus.

In der Folge setzten die Wissenschaftler die Ratten einer Serie von Tönen aus, diesmal blieb der Elektroschock allerdings aus. Die so behandelten Tiere zeigten nun weniger Angst. Das funktionierte aber nur unter dieser Bedingung: Die Ratten mussten dann behandelt werden, wenn die negative Erinnerung noch frisch im Gedächtnis war.

Die Forscher schließen daraus, dass mit dieser Methode der Angstgedanke anscheinend permanent "überschrieben" wird - ohne Einsatz von Medikamenten. Möglicherweise könne mit dieser Technik künftig auch Menschen mit psychischen Problemen beziehungsweise traumatischen Erinnerungen geholfen werden.

[science.ORF.at/APA/dpa, 3.4.09]
->   Marie Monfils
 
 
 
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01.01.2010