 |
|
|
|
|
|
 |
 |
Neues aus der Welt der Wissenschaft |
|
|
|
|
|
|
Placebo ist charakterabhängig |
|
| | | Der Placeobeffekt wirkt laut einer Studie nicht bei allen Menschen gleich. Personen mit einem Hang zum Risiko erleben die Wirkung offenbar stärker - Ursache könnte die Empfänglichkeit für Neurotransmitter sein. |
|
|
|
|
|
|
Schmerzen per Infusion |
|
| |
Forscher der McGill University in Montreal versetzten 22 Freiwilligen in beide Beine eine Infusion mit einer Salzlösung, deren Effekt die Forschungsleiterin Petra Schweinhardt folgendermaßen beschreibt: "Es ist ein dumpfer, blöder Schmerz, der stört und nervt."
Als Ausweg boten Schweinhardt und Co. eine heilende Salbe an. Den Probanden wurde allerdings mitgeteilt, sie würde nur auf einem Bein aufgetragen, auf dem anderen hingegen eine wirkungslose Hautcreme. Tatsächlich waren aber beiden wirkungslos. Die folgende Differenz der links- und rechtsseitigen Empfindungen diente den Forschern daher als Maß für die Placebo-Empfänglichkeit.
|
|
|
|
|
|
Vermutete Ursache: Dopaminstoffwechsel |
|
| |
Diesen Versuch verknüpften die kanadischen Forscher mit den Resultaten eines zuvor durchgeführten Persönlichkeitstests - und fanden einen klaren Zusammenhang: Personen, die zuvor als Risiko-affin eingestuft worden waren, empfanden im (scheinbar) behandelten Bein eine stärkere Linderung (Journal of Neuroscience, Bd. 29, S. 4882).
Schweinhardt zufolge könnte diese Erkenntnis für die klinische Forschung von Nutzen sein. Durch die Erhebung von Persönlichkeitsmerkmalen könne man Wirkung und Scheinwirkung von Medikamenten präziser bestimmen.
Bindeglied zwischen Charakter und Schmerzempfinden dürfte der Botenstoff Dopamin sein, der an der Bewertung von Belohnungen beteiligt ist. Wenn das zutrifft, sollten Personen aus der Placebo-Risiko-Gruppe eine größere Empfindlichkeit gegenüber Dopamin aufweisen.
[science.ORF.at, 16.4.09]
|
|
|
|
|
|
|
|
| |
Mehr zu diesem Thema in science.ORF.at:
|
|
|
01.01.2010 |
