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Erbgut des Rindes vollständig entziffert  
  Ein internationales Forscherteam hat das gesamte Erbgut der Kuh entziffert. Von der Analyse erhofft es sich neue Erkenntnisse über die Evolution der Säugetiere sowie Fortschritte in der Fleisch- und Milchproduktion.  
Die Kuh habe mindestens 22.000 Gene. Ein erster Vergleich zeige, dass Kühe näher mit dem Menschen als mit Mäusen und Ratten verwandt sind, schreibt das Team um Richard Gibbs vom Baylor College of Medicine in Texas online in "Science" (DOI: 10.1126/science.1169588).
22.000 Gene
Nach sechsjähriger Arbeit legen die Forscher damit das erste Gesamtgenom eines Wiederkäuers vor, welche sich durch ihre vier Mägen auszeichnen, mit denen sie etwa das für viele Lebewesen unverdauliche Gras verwerten können.

Von den mindestens 22.000 Genen, die im Kuhgenom die Herstellung verschiedener Proteine regeln, sind 14.345 von anderen Säugetierarten bekannt. Diese könnten für die medizinische Forschung besonders interessant sein, erklären die Forscher. Die Kuh hat 29 Erbgutträger (Chromosomen) und die Geschlechtschromosomen. Die Forscher haben nur das weibliche X-Chromosom, nicht das männliche Y-Chromosom analysiert.
Wiederholungen und Dopplungen
Das Rindergenom scheint sich seit der Abspaltung von den anderen Säugern deutlich umgebildet zu haben, berichten die Forscher. Es verfüge über auffallend viele Regionen mit Wiederholungen und Dopplungen, die auf vielfältige Anpassungen an die besondere Lebensform der Wiederkäuer hindeuten.

Gibbs und seine Kollegen hoffen, dass die Besonderheiten im Genom der Kühe auch dem Verständnis von Erkrankungen beim Menschen und deren möglicher Behandlung zuträglich sind.

[science.ORF.at/dpa, 23.4.09]
->   Richard Gibbs, Baylor College of Medicine in Houston
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Kuh
 
 
 
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01.01.2010