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ORF ON Science :  News :  Medizin und Gesundheit 
 
Gewalterlebnisse machen Kinder körperlich krank  
  Das Erleben von Gewalt kann nicht nur die Seele von Kindern belasten, sondern auch die Gesundheit beeinträchtigen. Laut einer Studie kann es zu Störungen des Cortisolspiegels kommen.  
Die Forscher haben dafür junge Menschen aus Stadtvierteln mit hoher Kriminalitätsrate untersucht. Demnach können solche Änderungen der Cortisolproduktion und -regulierung als Folge von Stress das Immunsystem schwächen und erhöhte Fettablagerungen im Bauchbereich zur Folge haben. Dies wiederum kann zu Erkrankungen der Herzkranzgefäße oder Diabetes führen.
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Die Studie "Posttraumatic Stress Symptoms Related to Community Violence and Children¿s Diurnal Cortisol Response in an Urban Community-Dwelling Sample" von Shakira Franco Suglia et al. ist in der Online-Ausgabe der Fachzeitschrift "International Journal of Behavioral Medicine" erschienen.
->   Zur Studie
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Posttraumatische Stressreaktionen
Das Hormon Cortisol wird vom Stressreaktionssystem des Körpers reguliert. Der Cortisolspiegel ist in der Regel morgens am höchsten und fällt im Verlauf des Tages ab. Wissenschaftler der Harvard School of Public Health untersuchten nun an Burschen und Mädchen aus Gegenden mit hoher Kriminalitätsrate den Einfluss posttraumatischer Stresssymptome wie mangelnde Konzentrationsfähigkeit, Schlafstörungen und schlechte Erinnerungen auf den täglichen Cortisolspiegel.

Das Ergebnis: Zwischen dem Erleben von Gewalt im direkten Umfeld und der Störung der Stressbahnen im Körper gibt es eine Verbindung. Je mehr die untersuchten Kinder unter den Stresssymptomen litten, desto stärker war die Cortisolproduktion laut den Forschern beeinträchtigt und desto höher war der Cortisolspiegel über den Tag hinweg, vor allem am Nachmittag und am Abend.

[science.ORF.at/APA/AP, 24.4.09]
->   Harvard School of Public Health
 
 
 
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01.01.2010