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Ameisen duften nach Leben  
  Mit Hilfe spezieller Duftstoffe signalisieren Ameisen, dass sie noch am Leben sind. So verhindern sie, dass sie von ihren Artgenossen auf den Friedhof der Kolonie abtransportiert werden.  
Forscher rund um Dong-Hwan Choe von der University of California in Riverside haben herausgefunden, dass nicht wie bisher angenommen Verwesungsgerüche das Zeichen für den endgültigen Abtransport sind.
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Die Studie "Chemical signals associated with life inhibit necrophoresis in Argentine ants" von Dong-Hwan Choe et al. ist in der aktuellen Ausgabe der "Proceedings of the National Academy of Sciences" (5. Mai 2009, DOI: 10.1073/pnas.0901270106) erschienen.
->   Zum Abstract der Studie
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Signal für Vitalität
Bild: PNAS, Dong-Hwan Choe
Abtransport einer toten Ameise
Staatenbildende Insekten wie Ameisen oder Honigbienen tragen ihre toten Kollegen aus dem Nest, um mögliche Krankheiten infolge der verwesenden Kadaver zu vermeiden. Die argentische Ameise Linepithema humile erledigt das bereits kurz nach dem Tod eines Tieres, lang bevor es sicht- oder riechbare Zeichen der Verwesung gibt.

Die US-amerikanischen Insektenforscher haben nun untersucht, wie die Ameise den Tod so schnell feststellen können. Dabei stellten sie fest, dass die Tiere innerhalb der ersten 40 Minuten nach Lebensende zwei bestimmte chemische Stoffe nicht mehr ausscheiden: Dolichodial and Iridomyrmecin.

Laut den Forschern haben die Ameisen immer einen Grundgeruch, der gleichzeitig das Signal für den Abtransport ist. Dieser wird aber zeitlebens von den beiden Duftstoffen überdeckt - sozusagen aktive Signale für die Vitalität. Vergeht der Geruch des Lebens, wissen die Artgenossen, dass es Zeit ist für die Entsorgung der Leiche. So können die Insekten viel schneller reagieren, als wenn sie auf den Verwesungsgeruch warten müssten.

[science.ORF.at, 5.5.09]
->   Dong-Hwan Choe
 
 
 
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01.01.2010