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Neues aus der Welt der Wissenschaft |
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Vorlesung: Von Licht und Leben |
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| | | Es gibt praktisch keine Zelle, die nicht auf Licht reagiert. Den biochemischen Abläufen hinter diesem Phänomen widmet sich heute die Carl Auer von Welsbach Lecture an der Akademie der Wissenschaften. |
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Orientierung und Energieaufnahme |
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Es gibt zwei fundamentale Wechselwirkungen des
Lichts mit der belebten Materie: Das ist erstens die Photosensorik - also die Verwendung des Lichtspektrums als Informationsquelle und Kommunikationsinstrument. Zweitens dient Licht der Photosynthese, also der Umwandlung von Sonnenlicht in chemische Energie, die Pflanzen wachsen lässt.
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Ein Molekül, zwei Funktionen |
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Dieter Oesterhelt, langjähriger Leiter des Max-Planck-Instituts für Biochemie, konnte nachweisen, dass eine bestimmte Form der Photosythese auch in nicht-pflanzlichen Lebewesen stattfindet: Nämlich in so genannten Archaeen - das sind einzellige Organismen, die Tier und Mensch in vielen molekularbiologischen Eigenschaften nahe stehen.
Und: Bei einem einzigartigen Archaeon erfüllt ein bestimmtes Molekül gleich beide Funktionen, sagt Dieter Oesterhelt: "Retinal ist das einzige Molekül, dass diese beiden Funktionen ausfüllen kann und zwar im so genannten halophilen Archaeon. In diesem kommen vier unglaublich ähnliche Moleküle vor. Sie unterscheiden sich nur durch zwei verschiedene Positionen ihrer insgesamt 250 Aminosäuren langen Kette. Zwei davon dienen der Photosynthese, zwei der Photosensorik - und das in einem einzigen Organismus. Das ist wohl einmalig."
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Sehpigment bei Pilzen und Bakterien |
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Retinal spielt eine essentielle Rolle beim Sehvorgang von Mensch und Tier, weil es im Auge wichtige Signalkaskaden auslöst. Und: In den vergangenen 15 Jahren konnte es in Pflanzen, Pilzen und Bakterien nachgewiesen werden. "Was darauf hinweist, dass Retinal eines der universellsten Moleküle überhaupt ist", so Dieter Oesterhelt.
Tanja Malle, Ö1-Wissenschaft, 6.5.09
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01.01.2010 |
