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Gen kann Erinnerung wieder "anschalten"  
  2007 berichteten US-Forscher von Mäusen mit Alzheimer-Symptomen, die ihr Langzeitgedächtnis wiedergewinnen konnten. Nun haben sie das dafür verantwortliche Gen identifiziert.  
Die bei den Experimenten verwendeten Medikamente setzen am Gen HDAC2 (Histon-Deacetylase) an, berichtet eine Forschergruppe um Li-Huei Tsai vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) im britischen Fachjournal "Nature" (doi: 10.1038/nature07925 ).

Das Gen produziert ein Enzym, das die Lern- und Gedächtnisleistungen beeinflusst. In Versuchen zeigte sich, dass mehr HDAC2 diese Funktionen beschädigt, weniger aber begünstigt.
Auch Lernfähigkeit verbessert
Mäuse mit Alzheimer-Symptomen, die HDAC-Inhibitoren genommen hatten, gewannen ihr Langzeitgedächtnis wieder und waren sogar in der Lage neue Aufgaben zu erlernen.

Gentechnisch veränderte Mäuse, die kein eigenes HDAC2 produzierten, erwiesen sich bei Erinnerungstests besser als ihre Artgenossen.

"Das Gen und sein Protein sind vielversprechende Ansätze für die Behandlung von Gedächtnisverlust", meint Li-Huei Tsai. Die Forscherin hofft, ihre Resultate eines Tages auch auf Menschen anwenden zu können.

[science.ORF.at, 7.5.09]
->   Li-Huei Tsai, MIT
->   HDAC, Wikipedia
->   science.ORF.at-Archiv zum Thema Alzheimer
 
 
 
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01.01.2010