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Pflanzenzellen bieten Hummeln Halt  
  Um an den Nektar zu kommen, müssen Hummeln auf wackeligen Blüten balancieren. Wie Forscher nun herausgefunden haben, bieten spezielle Zellen der Pflanze den dafür nötigen Halt.  
Durch die Beobachtung von Tieren bei der Nahrungssuche konnten die britischen Wissenschaftler von der University of Cambridge die Funktion der ungewöhnlichen Zellstruktur klären.
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Die Studie "Adaptive Function of Petal Surface Micro-structure" von Heather M. Whitney et al. ist in "Current Biology" (DOI: 10.1016/j.cub.2009.04.051) online vorab erschienen.
->   Zum Abstract der Studie
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Rätselhafte Oberflächenstruktur
Seit den 1970er Jahren versuchen Forscher herauszufinden, wofür die konisch geformten Zellen auf der Blütenoberfläche gut sind. Sie liegen auf der äußersten Schicht der Epidermis und sind etwa zehn Mikrometer groß. Mögliche Erklärungen für ihre Existenz waren unter anderem: Sie könnten die Farbe intensivieren oder die Temperatur der Blütenblätter erhöhen.

In ihrer aktuellen Studie verfolgten die Wissenschaftler rund um Heather M. Whitney von der University of Cambridge nun eine neue Hypothese: Die Zellen könnten in Wirklichkeit für bestäubende Insekten da sein.
Energiesparende Nahrungsaufnahme
Um das zu überprüfen, boten die Forscher den Dunklen Hummeln Nektar auf Löwenmäulchen-Blüten und auf Blüten aus Kunstharz an. Diese unterschieden sich nur in ihrer Oberflächenstruktur.

Die Tiere ließen sich aber vorzugsweise auf den Blüten mit strukturierten Blättern nieder. Die Aufnahmen mit einer Spezialkamera zeigten auch, warum: Die Insekten fanden darauf viel schneller Halt. Offenbar können die Tiere die Varianten durch Betasten unterscheiden. Wurde der Nektar auf waagrechten Pflanzen angeboten, verschwand der Unterschied.

Die Tiere können laut den Forschern so während der Nahrungsaufnahme viel Energie sparen, und die Pflanzen werden zuverlässig bestäubt.

[science.ORF.at, 15.5.09]
->   Department of Plant Sciences (University of Cambridge)
 
 
 
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01.01.2010