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Frühmenschen waren bereits Rechtshänder  
  Laut einer aktuellen Studie war bereits der Homo heidelbergensis, ein Vorfahre des Neandertalers, überwiegend rechtshändig. Das ergaben jedenfalls Zahnanalysen.  
Demnach zeigen die Abnutzungsspuren auf den Zähnen, welche Hand dieser Menschenvorfahr vorzugsweise benutzte.
Zähne als "dritte Hand"
Der Homo heidelbergensis lebte vor etwa 600.000 bis 200.000 Jahren. Seine Überreste wurden an mehreren Stellen in Europa gefunden, unter anderem in Sima de los Huesos, einer Höhle in Nordspanien. Die dort entdeckten Zähne haben die Forscher rund um Marina Mosquera von der Universitat Rovira i Virgili in Tarragona für ihre aktuelle Studie untersucht, wie der "New Scientist" berichtet.

Die Wissenschaftler vermuten, dass die Frühmenschen bei diversen Tätigkeiten auch ihre Zähne zu Hilfe nahmen - sozusagen als dritte Hand, etwa beim Schneiden von Fleisch oder beim Bearbeiten von Fellen. Unter dieser Annahme kann man aus der Art der Abnutzung auf die bevorzugte Arbeitshand schließen.
Gehirn bereits weit entwickelt
Die Untersuchung der 160 Zähne zeigte in der Tat asymmetrischen Spuren, zumindest bei 15 von den 19 Individuen, zu welchen die Zähne gehörten. Dies deutet laut den Forschern darauf hin, dass bereits der Homo heidelbergensis überwiegend seine rechte Hand gebrauchte.

Das bedeute aber auch, dass dieser schon ein sehr weit entwickeltes Gehirn gehabt haben muss. Denn die Bevorzugung einer bestimmten Hand setze bereits ein bestimmtes Maß an kognitiver Arbeitsteilung voraus.

[science.ORF.at, 26.5.09]
->   Homo heidelbergensis (Wikipedia)
->   New Scientist
->   Universitat Rovira i Virgili
 
 
 
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01.01.2010