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Medizinuni Innsbruck: Keine Diskriminierung  
  Die Vizerektorin der Innsbrucker Medizinischen Universität, Margarethe Hochleitner, hat gegen ihre Nicht-Berufung zur Rektorin protestiert - und laut einem Spruch der Schiedskommission der Uni verloren.  
Es habe sich dabei um keinen Fall von Geschlechterdiskriminierung gehandelt, berichtet der "Standard" in seiner heutigen Ausgabe.
Favoritin auf Rektorsamt unterlag
Hochleitner, seit 2005 Vize-Rektorin an der Uni, hat bei der Wahl vor zwei Monaten als Favoritin gegolten, war aber dann dem gebürtigen Innsbrucker Herbert Lochs, der zuvor die Gastroenterologie der Charite in Berlin leitete, unterlegen.

Der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen hat daraufhin Beschwerde eingelegt, weil nicht nachvollziehbar gewesen sei, aus welchen sachlichen Gründen der Universitätsrat entschieden hatte - der Verdacht der Diskriminierung aufgrund des Geschlechtes liege nahe.

Hochleitner sei laut Arbeitskreis sachlich deutlich geeigneter gewesen.
Zu viele Emotionen
Der Uni-Rat wurde daraufhin zu einer Stellungnahme aufgefordert. Die Rechtfertigung: Hochleitner mangle es an Auslandserfahrung und habe bei den Hearings mit Tränen gekämpft, "ohne dass man sich ihr in Artikulation oder Gestik in inadäquater Weise angenähert hätte", wie der Uni-Rat betont.

Daraufhin sei bei dem Bewerbungsgespräch Hochleitners Emotionalität thematisiert worden, denn auf den neuen Rektor oder die neue Rektorin kämen "anstrengende Verhandlungs- und andere Stresssituationen" zu.

Die Kommission ortet insgesamt "keine Tendenz einer Benachteiligung der Bewerberin aufgrund ihres Geschlechtes".
Bestellung noch nicht definitiv
Auf die definitive Bestellung des neu gewählten Rektors Herbert Lochs muss die Medizinuni Innsbruck aber noch warten. Die Beschwerde der Gleichbehandlungsstelle wurde zwar zurückgewiesen.

Doch die Schiedsstelle hat sich nun in Absprache mit Hochleitner an die Bundesgleichbehandlungskommission gewandt, hieß es im Wissenschaftsministerium auf Anfrage der APA. Unabhängig davon läuft im Ressort nach wie vor ein aufsichtsbehördliches Verfahren im Zusammenhang mit der Rektorswahl.

[science.ORF.at, 22.6.09]
->   Artikel im "Standard"
->   Medizin-Uni Innsbruck
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01.01.2010