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Opernmusik: Gut fürs Herz  
  Die meisten Menschen mögen Musik - welche allerdings, ist höchst unterschiedlich. Dabei kann sich laut einer aktuellen Studie die "richtige" Musik positiv auf die Gesundheit auswirken.  
Diese könne nämlich Herzschlag und Blutdruck senken. Am besten geeignet ist laut den italienischen Forschern rund um Luciano Bernardi von der Universität Pavia mitreißende Opernmusik wie Puccinis "Nessun Dorma". Mit seinen vielen Crescendos und Decrescendos sei es etwa ideal für die Rehabilitation nach einem Schlaganfall, wie "BBC News" berichtet.
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Die Studie "Dynamic Interactions Between Musical, Cardiovascular, and Cerebral Rhythms in Humans" von Luciano Bernardi et al. ist in "Circulation" (22. Juni 2009, DOI:10.1161/CIRCULATIONAHA.108.806174) erschienen.
->   Zum Abstract der Studie
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Unterschiedliche Wirkungen
Im Rahmen der Studie mussten 24 gesunde Freiwillige fünf zufällig ausgewählte klassische Musikstücke anhören, darunter unter anderem Beethovens neunte Symphonie, eine Puccini-Arie und Bachs Kantate Nr.169.

Jedes Crescendo, also Steigerungen in der Lautstärke, führte auch zu einem körperlichen "Anstieg": Die Blutgefäße zogen sich zusammen, der Blutdruck stieg, ebenso die Herz- und die Atemfrequenz. Beim Decrescendo passierte das Gegenteil: Der Körper entspannte sich, Herzschlag und Blutdruck gingen zurück.
Variationen haben positive Wirkung
Weiters testeten die Forscher unterschiedliche Kombinationen von Musik und Stille. Dabei zeigte sich, dass Musik mit großen Variationen in Lautstärke und Tempo - so wie Opern im Allgemeinen aufgebaut sind - am besten für das Herz und die Durchblutung ist.

Verdis Arien zum Beispiel würden sich beinahe perfekt mit dem natürlichen Herzrhythmus synchronisieren. "Musik erzeugt dynamische, in gewisser Weise vorhersagbare Änderungen im kardiovaskulären System", so Bernardi. Diese Erkenntnisse wollen die Forscher in Zukunft in der Rehabilitation anwenden.

[science.ORF.at, 23.6.09]
->   Universität Pavia
Mehr dazu in science.ORF.at:
->   Musik kann Gehirnströme synchronisieren
->   Musiker nehmen Emotionen besser wahr
->   Musik entspannt die Gefäße
 
 
 
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01.01.2010