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Qualifikation für die Erwachsenenbildung  
  Trainerin oder Berater, Bildungsmanagerin oder Bibliothekar - wer ist qualifiziert für Erwachsenenbildung? Die Branche sucht nach Standards. Vor zwei Jahren wurde die Weiterbildungsakademie gegründet.  
In Österreich bilden sich laut Eurostat knapp 13 Prozent der Erwachsenen im Haupterwerbsalter weiter. Für jene Personen, die diese Weiterbildung anbieten, gibt es in Österreich wie auch in anderen Ländern kein einheitliches Berufsbild und keine standardisierte Aus- und Weiterbildung.
Zertifikat soll für Qualität bürgen
Zur Professionalisierung, Qualitätssicherung und Standardisierung der Erwachsenenbildung wurde vor zwei Jahren die Weiterbildungsakademie wba gegründet. Ohne selbst auszubilden, zertifiziert sie Erwachsenenbildner. wba-Geschäftsstellen-Leiterin Karin Reisinger im Gespräch mit science.ORF.at:

"Anders als in anderen Bereich wie zum Beispiel Schule und Universität ist es in der Erwachsenenbildung nicht so, dass man gewisse Fort-, Aus- oder Weiterbildungen nachweisen muss, um dort arbeiten zu können und darum ist der Wunsch nach einer Vergleichbarkeit und Transparenz entstanden.

Das Ziel ist eine Vergleichbarkeit und Standardisierung der Aus- und Weiterbildungen in der Erwachsenenbildung herzustellen - sodass man weiß, wenn sich jemand mit diesem Zertifikat bewirbt, dann steht Qualität dahinter und dann ist auch Praxis nachgewiesen."
Soziales bis Management - was macht kompetent
Bisher haben 150 Personen die Weiterbildungsakademie absolviert und dürfen sich nun "zertifizierte Erwachsenenbildnerinnen oder Bildner" nennen; ein Titel, den in Österreich keine andere Stelle verleihen kann, so wba- Geschäftsstellen-Leiterin Karin Reisinger:

"Für das Zertifikat sind sieben grundlegende Kompetenzen nachzuweisen - u.a. eine Managementkompetenz, eine didaktische Kompetenz und einer Beratungskompetenz."

Ein großer Teil der Absolventen und Absolventinnen stammt von den großen Erwachsenenbildungs-Einrichtungen (40 Prozent), aber auch viele Freiberufler haben sich zertifizieren lassen - mit dem Ziel, ihre (über viele Jahre und unterschiedliche Wege erworbenen) Kompetenzen sichtbar zu machen. Laut wba haben 80 Prozent der bisherigen Teilnehmenden zumindest Maturaniveau und 40 Prozent einen Hochschulabschluss.
Vom Pioniermodell zum Master-Curriculum
Die Bilanz nach zwei Jahren Weiterbildungsakademie fällt von Seiten der Betreiber (wie bspw. dem "bifeb - Bundesinstitut für Erwachsenenbildung", dem "Verband Österreichischer Hochschulen" und dem "Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur") positiv aus: Man sieht die wba als europäisches Pioniermodell.

Und um die Erwachsenenbildung noch professioneller zu machen, hofft man auf die Anbindung an die Universitäten und darauf, nicht nur ein Zertifikat sowie ein Diplom verleihen zu können, sondern auch einen "Master of life long learning".

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 23.6.09
->   wba
->   Erforderliche Kompetenzen (wba)
->   BMUKK zur Erwachsenenbildung
->   Erwachsenenbildung.at - Kompetenznachweis in der EB
->   Erwachsenenbildung.at - Professionalisierung
 
 
 
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01.01.2010