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Studie: Kaiserschnitt verändert Erbmasse des Babys  
  Laut einer Studie schwedischer Forscher beeinflusst ein Kaiserschnitt die Erbmasse der Neugeborenen. Das könnte ihr höheres Risiko erklären, an Krankheiten wie Krebs, Asthma oder Diabetes zu erkranken.  
Als Grund für die geänderte DNA-Aktivierung wird der unnatürliche, plötzliche Geburtsstress für das Baby vermutet.
Frage der weißen Blutkörperchen
Die Forscher des Karolinska Instituts in Stockholm sehen ihre Entdeckung als "bahnbrechend" an. Bisher habe man nur über das Kurzzeitrisiko eines Kaiserschnitts für Mutter und Kind gesprochen, sagte der an der Studie beteiligte Kinderarzt Mikael Norman gegenüber der Tageszeitung "Svenska Dagbladet", die am Montag darüber berichtete.

Die Wissenschaftler stellten fest, dass die DNA der für die Körperabwehr zuständigen weißen Blutkörperchen bei Kaiserschnittgeborenen sich von jener von normal auf die Welt gekommenen Menschen unterscheidet. Ursache dürften epigenetische Veränderungen sein.
Negativer Stress bei der Geburt
Vermutlich dürften durch den heftigen, "negativen" Stress bestimmte Gene aktiviert und andere deaktiviert werden. Bei einer vaginalen Geburt werde der Stress hingegen langsam aufgebaut. Dieser sei daher "gut und zweckgebunden", so Forscher Norman.

Anlass für die Studie war eine Diskussion über den seit den 1970er Jahren in Schweden von fünf Prozent auf zuletzt über 17 Prozent gestiegene Anteil von Kaiserschnitten an der Gesamtzahl der Geburten.

[science.ORF.at/APA, 29.6.09]
->   Mikael Norman, Karolinska Institut
->   Bericht im "Svenska Dagbladet" (schwedisch)
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Gesundheitsgefahren durch Kaiserschnitt
->   Alles zum Stichwort Epigenetik
 
 
 
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01.01.2010