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Marie Curie ist die wichtigste Wissenschaftlerin  
  Sie wurde zweifache Nobelpreisträgerin, war mit Albert Einstein befreundet und ist Vorbild für Generationen von Naturwissenschaftlerinnen. Jetzt wurde die Physikerin Marie Curie von der Wissenschaftszeitung "New Scientist" und dem Kosmetikerzeuger L'Oreal zur "inspirierendsten Frau in der Wissenschaft"gekürt.  
Die Jury bestand einerseits aus Wissenschaftlern, andererseits aus Besuchern der Homepage des "New Scientist". Ein Viertel der Stimmen entfiel auf Curie, hieß es in den Ergebnissen der Umfrage .
Lise Meitner unter den Top Ten
Die Liste liest sich wie die Enzyklopädie der Naturwissenschaft. Curie folgt auf Platz zwei die britische Biochemikerin Rosalind Franklin, eine Pionierin der DNA-Forschung. Auf Platz Sechs findet sich auch eine gebürtige Österreicherin. Lise Meitner war Kernphysikerin und lieferte Ende der Dreißigerjahre die erste theoretische Erklärung für physikalische Kernspaltung. Wegen ihrer jüdischen Herkunft musste die Wienerin nach dem Anschluss an Nazi-Deutschland 1938 das Land verlassen.

Die Britinnen Jocelyn Bell, Astrophysikerin, und Jane Goodall, Verhaltensforscherin, sind die einzigen unter den zehn Erstgereihten, die noch unter den Lebenden sind. Die übrigen weiblichen Wissenschaftsgrößen sind bereits vor langer Zeit verstorben. Wie etwa Hypatia von Alexandria. Die griechischen Naturwissenschaftlerin und Philosophin lebte und wirkte im 4. Jahrhundert.

Der Initiator der Wahl der inspirierendsten Wissenschaftlerinnen, New-Scientist-Herausgeber Roger Highfield, sieht "großen Bedarf, Verdienste von diesen großen Wissenschaftlerinnen hervorzustreichen".
Erst 15 Prozent Professorinnen in Österreich
Trotz dieser Verdienste besteht aber immer noch die Notwendigkeit, die Bedingungen für junge Nachwuchswissenschaftlerinnen zu verbessern. Sie sind im Wissenschaftsbetrieb nämlich nach wie vor unterrepräsentiert.

Zwar hat sich seit Marie Curies Zeiten im Universitätsbetrieb einiges zum Vorteil der Frauen verändert. Frauen sind zu allen Studienrichtungen zugelassen, sie sind den Männern gesetzlich gleichgestellt und in Österreich etwa stellen sie mit 54 Prozent den Großteil aller Absolventen. Doch die universitären Mühlen mahlen langsam.

Seit 2001 ist der Anteil der weiblichen Professoren an Österreichischen Universitäten von neun auf immerhin 15 Prozent angestiegen. Die große Mehrheit der Professoren sind aber immer noch Männer. Einige ihrer Studentinnen werden vielleicht in gar nicht allzu ferner Zeit ihre Stelle am Rednerpult einnehmen.

Nina Brnada, science.ORF.at, 2.7.09
->   Marie Curie (Wikipedia)
->   Lise Meitner (Wikipedia)
Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:
->   Wissenschaftlerinnen noch immer unterrepräsentiert
->   40-Prozent-Frauenquote an Unis fixiert
->   Uni-Frauenquote nimmt langsam zu
 
 
 
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01.01.2010