News
Neues aus der Welt der Wissenschaft
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 
40 Jahre Mondlandung (V): Verschwörungstheorien  
  Der Film "Kubrick, Nixon und der Mann im Mond" rührte vor wenigen Jahren einmal kräftig in der Gerüchteküche und kochte die Verschwörungstheorien rund um die Mondlandung noch einmal auf.  
Sind die Bilder, Fotos und Funksprüche damals gar nur in einem Hollywood-Studio entstanden? Waren Armstrong und Aldrin möglicherweise nie auf dem Mond?
Wehen ohne Wind
Die Flagge, das Nationalsymbol, ist wohl der bekannteste Trumpf der Skeptiker: die US-amerikanische Fahne weht scheinbar, doch gibt es auf dem Mond keine Atmosphäre, also keinen Wind.

Des Rätsels Lösung: Das "Wehen" der Flagge wird durch anhaltende Vibrationen im luftleeren Raum verursacht, nachdem die Astronauten den Flaggenmast in den Boden gerammt haben.
Unechte Schatte?
Beispiel zwei, Licht und Schatten: Einige Fotos zeigen nicht parallel laufende Schatten, das müsse von Studioscheinwerfern herrühren. Auch würden die Fotos wie professionell ausgeleuchtet wirken. Dazu Hans Michael Maitzen vom Institut für Astronomie der Universität Wien:

"Ein Argument, das man in diesem Rahmen gebracht hat, war, dass die Astronauten nicht nur in Silhouette erscheinen, sondern beleuchtet sind, obwohl die Sonne in ihrem Rücken ist. Dabei haben die Vertreter dieser Idee vergessen, dass ja die Mondoberfläche auch hell ist; dass also das Sonnenlicht gestreut wird.

Übrigens: das Sonnenlicht auf der Oberfläche ist heller, weil es keine Erdatmosphäre gibt, es gibt keine Mondatmosphäre, daher ist es sozusagen noch gleißender. Dieses Licht strahlt zurück, daher konnte man die Astronauten auch ohne weiteres sozusagen von hinten sehen."
Unhaltbare Theorien
Beispiel drei, der Strahlungsgürtel: Ein Flug durch den Gürtel aus energiereichen, geladenen Teilchen in mehreren tausend Kilometern über der Erdoberfläche wäre aufgrund der Strahlenbelastung tödlich gewesen.

Gegenargument: Armstrong, Aldrin und Collins waren durch das Raumschiff geschützt und sie waren der Strahlung nur kurzzeitig ausgesetzt.

Summa Summarum: an der Mondlandung zweifelt der Astronom der Uni Wien, Hans Michael Maitzen, nicht. Er schlägt hingegen vor, die Verschwörungstheorien an Schulen in unterschiedlichen Unterrichtsfächern zu thematisieren. Denn die Mondlandungs-Gerüchte umfassen Bereiche der Physik genauso wie der Technik, der Politik genauso wie der Zeitgeschichte, der Quellenkritik genauso wie der Digitalen Bildbearbeitung.

Barbara Daser, Ö1 Wissenschaft, 24.7.09
...
Das 40-Jahr-Jubiläum der ersten Mondlandung von Neil Armstrong und Buzz Aldrin nimmt die Ö1 Radiosendung "Wissen aktuell" zum Anlass für eine entsprechende Serie (20.-24. Juli, 13.55 Uhr).
->   Ö1
...
Méhr dazu in science.ORF.at:
->   40 Jahre Mondlandung (IV): Heimische Forschung
->   40 Jahre Mondlandung (III): Mondgestein
->   40 Jahre Mondlandung (II): Der Mensch kehrt zurück
->   40 Jahre Mondlandung (I): Neuer Wettlauf in Asien
 
 
 
ORF ON Science :  News :  Kosmos 
 

 
 Übersicht: Alle ORF-Angebote auf einen Blick
01.01.2010