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ORF ON Science :  News :  Umwelt und Klima 
 
Klima: Mehr Forschung für den Notfall  
  Abseits von der Vermeidung von Treibhausgasen gibt es exotischere Ideen, wie ein Klima-Kollaps zu vermeiden wäre. So könnten Partikel in die Stratosphäre eingebracht werden und das Sonnenlicht reduzieren.  
"Aber bevor irgendeine Entscheidung über den Einsatz einer solchen Technik gefällt wird, benötigt es ein viel besseres wissenschaftliches Verständnis über mögliche Folgen", meinte Jason Blackstock vom Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA) in Laxenburg anlässlich der Präsentation einer internationalen Studie.
Aktive Gegenmaßnahme
Selbst bei massiven globalen Anstrengungen, dem Klimawandel mit Einsparungen bei Treibhausgas-Emissionen zu begegnen, könnten Wissenschaftler schnelle Veränderungen im Klima-System nicht ausschließen - mit potenziell katastrophalen Auswirkungen für die Gesellschaft und Umwelt, hieß es in einer Aussendung. Das Risiko solcher klimatischen Notfälle wächst demnach mit höheren Treibhausgaskonzentrationen in der Atmosphäre.

Im Rahmen einer neuen Studie haben internationale Experten untersucht, was man noch wissen müsste, um sich im klimatischen Notfall überhaupt für eine Technik wie die Partikeleinbringung in die Stratosphäre zur Abkühlung entscheiden zu können.

Laut den Forschern ist es der erste Versuch, die Palette wissenschaftlicher Fragen aufzuzeigen, die vor dem Einsatz einer solchen Technik zu beantworten wären. Laut der Studie ist die globale Abkühlung technisch machbar, aber es gibt wenig Verständnis über mögliche regionale Folgen und Risiken bzw. welche Klimaveränderungen die Abkühlung begrenzen oder verwehren.
Partikel als Sonnenschirm
Die exotisch anmutenden Überlegungen sind Vulkanausbrüchen abgeschaut. Auch dabei kommt es zu einer Abschirmung der Erde vor Sonnenlicht und einen kühlenden Effekt. Der Entdecker des Ozonlochs, Nobelpreisträger Paul Crutzen, hat deshalb vorgeschlagen, Schwefel in großen Höhen zu verbrennen. Entstehende Sulfat-Partikel sollten dann gleichsam als Sonnenschirm dienen.

Fragen, die sich stellen, betreffen etwa die verschiedenen Ansätze, wie die Partikel in die Stratosphäre eingebracht werden, wie das Klimasystem beeinflusst und die Chemie der Stratosphäre verändert werden könnte - bis hin zu Fragen betreffend neuer Beobachtungssysteme.

Die Studie zeichnet eine Forschungsagenda für die kommenden Jahre auf, welche die offenen Fragen behandeln könnte. Sie würde auch Tests im Feld enthalten, wobei auch das Risiken und Herausforderungen beinhaltet, die zunächst vorsichtig studiert werden müssen. Die Studie wurde von der wissenschaftlichen Non-Profit-Organisation Novim in Kalifornien getragen.

[science.ORF.at/APA, 3.8.09]
->   Internationalen Institut für angewandte Systemanalyse (IIASA)
 
 
 
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01.01.2010