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Neue Behandlung gegen Knochenschwund  
  Forscher haben eine erfolgreiche Studie zur Wirksamkeit eines monoklonalen Antikörpers gegen Osteoporose durchgeführt. Die Häufigkeit von Wirbelkörpereinbrüchen verringerte sich dadurch um 68 Prozent.  
Die internationale Untersuchung mit österreichischer Beteiligung zur Behandlung des krankhaften Knochenschwundes mit Denosumab wurde im Medizin-Fachjournal "New England Journal of Medicine" veröffentlicht. Ein Gutteil der Entdeckung des neuen Behandlungsprinzips geht auf Arbeiten des österreichischen Biotech-Wissenschaftlers Josef Penninger zurück.
Häufig und gefährlich
Die Osteoporose ist eine häufige und gefährliche Erkrankung. In Österreich leiden etwa 600.000 bis 700.000 Personen an Knochenschwund. Laut EU-Daten erleiden in Österreich rund 16.500 Personen pro Jahr eine Hüftfraktur. Die Häufigkeit von Hüftgelenksfrakturen beträgt in Österreich 19,70 pro Jahr und 10.000 Einwohner. Damit liegt die Alpenrepublik in einem Vergleich mit 23 Ländern an dritthäufigster Stelle nach Schweden.

Zur Behandlung gibt es Kalzium und Vitamin D3 in Kombination mit den Knochenabbau bremsenden Substanzen wie die Bisphosphonate. In jüngerer Vergangenheit sind Parathormon und Strontiumranelat hinzu gekommen. Sie haben zum Teil auch eine Knochen aufbauende Wirkung.
Knochenabbau verringert sich
Das Prinzip, das Penninger in Kanada entdeckt hat: Die Knochenfresszellen (Osteoklasten) werden fast ausschließlich durch das körpereigene Protein RANKL gesteuert. Blockiert man es, nimmt der Knochenabbau deutlich ab, der Knochenstoffwechsel verschiebt sich in Richtung Knochenaufbau und mehr Tragfähigkeit. Genau das soll mit dem monoklonalen Antikörper Denosumab erfolgen.

Ein internationales Wissenschafterteam - auch mit österreichischen Spezialisten wie Heinrich Resch vom Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Wien - untersuchte nun den Effekt von einer Infusion von jeweils 60 Milligramm des Antikörpers alle sechs Monate im Vergleich zu Placebo bei 7.868 Frauen mit Osteoporose nach der Menopause.

Nach drei Jahren wurde das Risiko neuer Wirbelkörpereinbrüche von 7,2 auf 2,3 Prozent verringert, das Auftreten von Hüftfrakturen von 1,2 auf 0,7 Prozent.
Abbau noch nicht zu verhindern
In einem begleitenden Kommentar im "New England Journal of Medicine" heißt es dazu, dass der monoklonale Antikörper ähnlich gut wirksam wäre wie Infusionen mit einem Bisphosphonat oder Parathormon. Die Möglichkeiten zur Behandlung der Osteoporose würden sich verbreitern. Es bleibe aber ein Mangel an wirksamen Medikamenten zum Aufbau von Knochen - also nicht zur Verhinderung des Abbaus - bestehen.

[science.ORF.at/APA, 11.8.09]
->   "New England Journal of Medicine"
 
 
 
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01.01.2010