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Deutschland will zum Mond  
  Wenn der politische Wille und die finanziellen Mittel da sind, könnte spätestens 2015 die erste deutsche Mondmission starten. Das wäre die erste Mondlandung seit fast 40 Jahren.  
"Die robotischen Kompetenzen haben wir", so der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Johann-Dietrich Wörner. Zunächst würde nur ein ferngesteuertes Fahrzeug ohne Besatzung eingesetzt. Die Mission könnte laut DLR aber eine Vorstufe für weitere bemannte Missionen sein.
Wissenschaftlich immer noch interessant
Zuletzt landeten laut DLR die Russen 1976 mit "Luna 24" auf dem Mond. In den Jahrzehnten danach kreisten einige Sonden um den Erdtrabanten, ohne jedoch zu landen. Das für eine Landung angepeilte Jahr 2015 hielt Wörner für realistisch. Sogar eine frühere Realisierung sei denkbar.

Hintergrund ist, dass sich der Luft- und Raumfahrtkoordinator der Bundesregierung, Peter Hintze, für den Start einer deutschen Mondmission im Laufe des nächsten Jahrzehnts aussprach. Im Zeitraum von fünf Jahren sollten dafür 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden. "Der Mond ist für uns wissenschaftlich hochinteressant, da er zahlreiche Geheimnisse birgt", erklärte Wörner. Laut DLR hängen in Deutschland rund 6.000 Arbeitsplätze direkt mit Raumfahrt zusammen, 60.000 indirekt.
"Archiv der Erde"
Die Mondmission bringe direkten Nutzen wie Erd- oder Klimabeobachtung oder für die Navigation, sagte Wörner. Darüber hinaus bringe sie Erkenntnisse über die Entwicklung der Erde. "Der Mond ist wie das Archiv der Erde." Er sei vermutlich nach einer Kollision der Erde mit einem anderen Himmelskörper entstanden. Anders als die Erde sei der Mond jedoch kaum aktiv, es gebe keine Flora und Fauna. So ließen sich über die Erde neue Erkenntnisse gewinnen.

Nun will Wörner Gespräche mit Verantwortlichen bei der NASA in Washington über eine mögliche Kooperation führen. Es gebe Möglichkeiten, sich gegenseitig zu ergänzen. Die Mission sei deutsch, man werde sich aber mit den internationalen Partnern abstimmen, um Dopplungen in Forschungsprojekten zu vermeiden.

[science.ORF.at/APA/AP, 12.8.09]
->   Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR)
 
 
 
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01.01.2010