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Universität entlässt Islamforscher Ramadan  
  Die Erasmus-Universität Rotterdam hat den Islamforscher Tariq Ramadan entlassen, weil er im iranischen Staatsfernsehen aufgetreten ist. Die Auftritte seien unvereinbar mit seinen Positionen.  
Dies teilten die Stadt Rotterdam und die Hochschule in einer gemeinsamen Erklärung mit. Auch die Stadt entlasse Ramadan von seiner Position als "Berater für Integrationsfragen". An der Erasmus-Universität war er seit 2007 als Professor beschäftigt.
Sendung im Staatsfernsehen
Ramadan habe auch nach der umstrittenen Präsidentenwahl im Iran und der blutigen Niederschlagung der anschließenden Proteste weiter eine Sendung im Staatsfernsehen präsentiert, hieß es in der Erklärung.

Dabei sei ihm offenbar nicht klar gewesen, welche Wirkung dies in Rotterdam und anderswo haben könne. Ramadan, der sich im Urlaub in Marokko aufhält, kündigte im niederländischen Rundfunk an, er werde die "naive und vereinfachte" Entscheidung anfechten.
Forscher schreibt offenen Brief
Der seit Tagen unter Druck stehende Wissenschaftler hatte vergangene Woche in einem offenen Brief erklärt, dass es sich bei der fraglichen Sendung um ein Diskussionsforum handle und dass er keine Verbindungen zur Regierung in Teheran habe.

Er lehne Unterdrückung und Gewalt gegen Zivilpersonen ab und erwartete auch von der iranischen Regierung, dass diese einen transparenten, demokratischen Prozess respektiere, hieß es in dem von niederländischen Medien veröffentlichten Brief.
Einreiseverbot in USA
Ramadan ist einer der bekanntesten Islam-Experten, die im Westen lehren. Er war in der Vergangenheit bereits wegen frauen-, schwulen-und Israel-feindlicher Äußerungen kritisiert worden. Der Schweizer Staatsbürger hat bereits an renommierten Universitäten in Frankreich, Großbritannien und den USA gelehrt.

Die US-Regierung verhängte 2006 aber ein Einreiseverbot gegen ihn mit der Begründung, er habe eine mit der radikalislamischen Hamas in Verbindung stehende Hilfsorganisation finanziell unterstützt.

[science.ORF.at/APA/AP, 19.8.09]
->   Mitteilung der Universität Rotterdam
 
 
 
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01.01.2010