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Forschung: Einkommensschere besteht weiter  
  In der außeruniversitären Forschung gibt es einen eklatanten Unterschied zwischen dem Einkommen von Frauen und Männern: Forscherinnen verdienen um 17,9 Prozent weniger als Männer.  
Das geht aus dem gestern präsentierten "FEMtech Gender Booklet 2008" des Infrastrukturministeriums hervor. Vollzeitbeschäftigte Forscherinnen verdienen demnach im Schnitt rund 2.792 Euro pro Monat - rund 600 Euro brutto weniger als die männlichen Kollegen.
Statistischer Karriereknick
Weitere Resultate: Es arbeiten nur zwei Prozent aller Forscherinnen in Führungspositionen, gegenüber acht Prozent der männlichen Wissenschafter. Zudem gibt es einen ausgeprägten Karriereknick im Zuge der Forscherinnenlaufbahn: Bei den 26- bis 36-Jährigen beträgt der Frauenanteil 20,9 Prozent, obwohl er in der Altersgruppe darunter noch gut ein Drittelbeträgt.

Nach wie vor können Frauen "nicht nachhaltig an das Unternehmen gebunden werden", heißt es in dem Bericht. Die Zahlen "verweisen auf Faktoren, die einer steigenden Zahl an Frauen in der Forschung entgegenstehen", so die Autoren.

Im Vorjahr arbeiteten 492 Frauen und 1.835 Männer in Österreichs außeruniversitärer Forschung. Dabei hat sich der gesamte Frauen-Anteil im Vergleich zu den Vorjahren leicht verbessert: von 20 Prozent im Jahr 2006 und 20,6 im Jahr 2007 auf 21,1 Prozent.
"Gläserne Decke noch dicker"
Jene Frauen, die in Führungspositionen arbeiten, tun dies häufiger in Teilzeit als die männlichen Kollegen in den Chefetagen. Zudem zeigte sich, dass Frauen auf ihrem Karriereweg auf eine "gläserne Decke" stoßen, die "in den seit 2004 untersuchten Einrichtungen über die Jahre auch noch dicker geworden" ist, heißt es.

Als "positiven Trend" sei aber zu vermerken, dass u.a. die Anzahl der Forscher, die 2008 in familienbedingter Karenz waren, gestiegen ist. "Unter den Männern in einer auf Gleichheit bedachten Beziehung ist ein neues Rollenverständnis sichtbar: das des Versorgers und gleichzeitig Betreuers."

[science.ORF.at/APA, 27.8.09]
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01.01.2010