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OECD-Studie: Sorge um Österreichs Jugend  
  Obwohl Österreich deutlich mehr Geld für Kinder und Jugendliche ausgibt als die meisten OECD-Länder und es eine vergleichsweise gute finanzielle Ausstattung von Familien gibt, äußert sich die OECD besorgt.  
Überdurchschnittlich hoch sei hierzulande der Alkohol- und Nikotinkonsum, die Selbstmordgefahr, das Mobbing an Schulen und sogar die Sterblichkeit.
Hohes Familieneinkommen
Die gute Nachricht vorweg: Das durchschnittliche Familieneinkommen ist im OECD-Vergleich hoch und der Anteil von Kindern, die in relativer Armut leben ist nur halb so hoch wie im OECD-Durchschnitt (6,2 gegenüber 12,4 Prozent), heißt es in dem Papier.

Auch sind Familien in Österreich weitgehend in der Lage, Kindern die grundlegenden Mittel zum Schulbesuch bereitzustellen. Dabei ist der Anteil der Finanztransfers an den kinderbezogenen Ausgaben so hoch wie in kaum einem anderen OECD-Land. Etwa 40 Prozent der öffentlichen Mittel für Kinder werden direkt an die Eltern gezahlt. Unter den 30 OECD-Ländern liegt der Anteil direkter Finanztransfers nur in Luxemburg, in der Slowakei und in Deutschland in einer vergleichbaren Größenordnung.
Wenig Chancengleichheit
Doch trotz der großzügig bemessenen Mittel und des materiellen Wohlstands schneidet Österreich bei der Herstellung von Chancengleichheit in Form eines gleichwertigen Bildungserfolgs deutlich schlechter ab als die meisten anderen OECD-Länder.

So sind die Leistungsunterschiede zwischen starken und schwachen Schülern vergleichsweise groß und das bei eher durchschnittlichen Leistungen. Bei der Lesekompetenz etwa ist der Abstand zwischen den besten zehn und den schlechtesten zehn Prozent nur in Mexiko, Italien, Tschechien, Belgien, Frankreich, USA, Griechenland und Deutschland größer.
Besorgniserregender Alkoholkonsum
Besorgniserregend sei der exzessive Alkoholkonsum von Jugendlichen, der in Österreich überdurchschnittlich verbreitet scheint: So berichten 22,7 Prozent der 13- bis 15-Jährigen, dass sie schon mindestens zweimal betrunken waren, im OECD-Mittel sind es dagegen nur knapp 20 Prozent. Auch beim Rauchen sind die Österreicher Früheinsteiger: Der Anteil der regelmäßigen Raucher unter den 15-Jährigen liegt mit 27 Prozent um mehr als ein Drittel über dem OECD-Schnitt.

Mobbing scheint an österreichischen Schulen stärker vertreten zu sein als im OECD-Schnitt: So geben 16 Prozent der Schüler an, kürzlich gemobbt worden zu sein - gegenüber elf Prozent im OECD-Schnitt. Allerdings scheint der Schulbesuch Kindern und Jugendlichen in Österreich eher zu gefallen. 38,1 Prozent geben an, gerne zur Schule zu gehen - gegenüber 27,2 Prozent im OECD-Mittel.
Hohe Selbstmordrate
Die Sterblichkeit bei den bis 19-Jährigen liegt in etwa im OECD-Schnitt, bei den 15- bis 19-jährigen Burschen allerdings deutlich darüber: Sie ist im Vergleich zu Deutschland fast 40 Prozent höher und mehr als doppelt so hoch wie in Japan.

Ein Mitgrund dafür sei, dass Jugendliche in Österreich relativ häufig Risiken in Kauf nehmen und vergleichsweise stark selbstmordgefährdet sind. Österreich weise nach Neuseeland, Finnland, Norwegen, Kanada und Irland die höchste Selbstmordrate unter den 15- bis 19-Jährigen auf, kam die Studie zum Schluss.

[science.ORF.at/APA/dpa, 1.9.09]
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01.01.2010