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Österreich stellt AUSTRON auf EU-Ebene vor  
  Forschungsförderung in der EU von 2002 bis 2006 steht im Mittelpunkt des EU-Forschungsrates, der morgen, Dienstag, in Luxemburg statt findet. Österreich will sich dabei erstmals auf EU-Ebene zur Großforschungseinrichtung AUSTRON bekennen.  
Wunsch nach finanzieller Unterstützung
Entscheidungen stehen zwar noch nicht an, die Mitgliedsländer könnten aber die ersten Signale zum Budget und zu den Schwerpunkten geben. Für Österreich geht es insbesondere um den Bau der internationalen Großforschungseinrichtung AUSTRON, zu dem man sich mit einer Protokollerklärung auf EU-Ebene erstmals offiziell bekennen will.

Damit liegt auch der Wunsch nach finanzieller Unterstützung auf der Hand. Österreich ist durch Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (ÖVP) vertreten.

Die EU-Kommission hat in ihrem Vorschlag zum Rahmenprogramm vorgesehen, dass für den Bau von Forschungsinfrastruktur bis zu zehn Prozent aus dem Rahmenprogramm zugeschossen werden könnten.
EU-Förderungen von 470 Millionen ATS?
In bilateralen Gesprächen sei Österreich zugesagt worden, dass AUSTRON als förderfähige Infrastruktur anerkannt werde, sagen EU-Diplomaten. Der Haken daran ist aber, dass erst die fünfzehn Mitgliedsländer der EU sowie das EU-Parlament der Förderung von Forschungsinfrastruktur im sechsten Rahmenprogramm zustimmen müssen.

Das wird von mehreren EU-Staaten aber abgelehnt. Österreich wird um dieses Geld daher nochkämpfen müssen. Bei veranschlagten Errichtungskosten für AUSTRON von 4,7 Mrd. ATS geht es für Österreich um bis zu 470 Mill. ATS.
Gesamt-Budget: 17,5 Milliarden Euro
Das gesamte 6. Rahmenprogramm soll laut Vorschlag der EU-Kommission mit 17,5 Mrd. Euro dotiert sein, was im Vergleich zum fünften Rahmenprogramm (14,96 Mrd. Euro) einen Anstieg um die Inflation und das Wirtschaftswachstum bedeuten würde.

Nettozahler könnten aber darauf drängen, in die Budgeterhöhung nur die Inflation einzurechnen, dann läge das Budget bei 16,2 Mrd. Euro. Es ist aber noch nicht einmal sicher, dass die Minister am Dienstag schon über Geld reden wollen. Die Förderschwerpunkte von Luftfahrt über nachhaltige Entwicklung bis zur Biotechnologie gelten als wenig umstritten.
Dialog zwischen Wissenschaft und Gesellschaft
Abgesehen davon werden die Minister die EU-Kommission auffordern bis Jahresende einen Aktionsplan für einen "Dialog" zwischen Wissenschaft und Gesellschaft vorzulegen. Konkret geht es darum, junge Menschen und insbesondere Frauen für die Wissenschaft zu begeistern, da dieser Bereich in naher Zukunft vor großen Nachwuchsprobleme stehen wird.

Portugal wird bei diesem Rat auch anregen, künftig nach dem Vorbild der zwei regelmäßig wechselnden "Kulturhauptstädte Europas" auch zwei "Forschungshauptstädte" zu ernennen. Noch ist offen, auf wie viel Zustimmung dieser Ansatz stoßen wird.

(APA)
->   Homepage von AUSTRON
 
 
 
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01.01.2010