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Gute Berufschancen für Geisteswissenschaftler  
  AbsolventInnen von geistes- oder sozialwissenschaftlichen Studienrichtungen haben ähnliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt wie ihre KollegInnen aus anderen Fächern.  
Dies ergab eine Forschungsstudie, die an der Philosophischen Fakultät der Technischen Universität (TU) Dresden im Sommer 2000 durchgeführt und nun veröffentlicht wurde.
Befragt wurden die AbsolventInnen der philosophischen, der sprach- und literaturwissenschaftlichen und der erziehungswissenschaftlichen Fakultät hinsichtlich ihres Berufseinstiegs, ihrer Stellensuche und auch der Beurteilung ihres abgeschlossenen Studiums.
80 Prozent erwerbstätig
Die Chancen der AbsolventInnen auf dem Arbeitsmarkt müssen den Vergleich mit anderen Fächern keineswegs scheuen. Zum Erhebungszeitpunkt im Sommer standen 80 Prozent in einer regulären Erwerbstätigkeit.
Nur sechs Prozent der Absolventen gaben an, dass sie momentan arbeitslos sind, der Rest arbeitete auf Werk- bzw. Honorarbasis oder "jobte".
Zeitpunkt des Berufseinstiegs
Noch genauer wurde der Berufseinsstieg hinsichtlich seines Zeitverlaufs analysiert. Unmittelbar nach dem Studienabschluss machten sich 78 Prozent auf Arbeitssuche.
Fast jeder vierte weiß zu diesem sehr frühen Zeitpunkt schon über den späteren Beruf Bescheid. Einige von ihnen haben bereits einen Arbeitsplatz. Die Zahl der Arbeitssuchenden nimmt in den Folgemonaten sprunghaft ab: Nach drei Monate beträgt sie 33 Prozent, nach sechs 18 Prozent und nach einem Jahr nur noch zehn Prozent.
Berufssuche während des Studiums
Die Stellensuche der Absolventen und Absolventinnen beginnt bereits früh. Jeder Vierte nimmt die Stellensuche bereits während des Studiums auf und weitere 44 Prozent während der Zeit des Studienabschlusses. Nicht einmal jeder Dritte wartet bis zum Abschluss.
Bewerbungsstrategien
Die wichtigsten Bewerbungsstrategien sind Bewerbungen auf Zeitungsanzeigen, gefolgt von der Suche über das Arbeitsamt und Bewerbungen auf andere Ausschreibungen.
Die beiden erstgenannten Suchstrategien sind - in umgekehrter Reihenfolge - zugleich auch die erfolgreichsten. Jeder vierte Absolvent hat seine Stelle über die Vermittlung des Arbeitsamtes
bekommen und fast ebenso viele über ein Zeitungsinserat.
Jeder achte Absolvent hat persönliche Kontakte für die Stellensuche erfolgreich genutzt.
Hard Skills und Soft Skills
Nach Einschätzungen der Absolventen war für ihre Anstellung ihr gewähltes Studienfach am bedeutsamsten. Drei Viertel sagen, dass ihr Studienfach sehr wichtig bzw. wichtig war. Als fast ebenso bedeutsam werden die persönlichen Kompetenzen eingeschätzt.
Unter den persönlichen Kompetenzen werden rhetorische Fähigkeiten aber auch das persönliche Auftreten zusammengefasst. Diese sogenannten "soft skills" stehen nicht unmittelbar auf den Lehrplan der Fächer.
Haupthindernis: Mangelnde Berufserfahrung
Wie auch aus anderen Absolventenstudien bereits bekannt ist, sind die fehlenden Berufserfahrungen die größte Schwierigkeit, die den Absolventen beim Berufseinstieg begegnet. Die Studierenden können dem nur entgegen wirken, in dem sie bereits im Studium durch Praktika erste Berufserfahrungen sammeln.
Umfrage
Wie schätzen Sie die Berufschancen von Geistes- und SozialwissenschaftlerInnen im Vergleich zu ihren KollegInnen aus anderen Fächern ein?
 


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01.01.2010