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Deutschland: Rasche Stammzellen-Entscheidung  
  Im Streit um die Einfuhr von Embryo-Stammzellen nach Deutschland will der Nationale Ethikrat schnell zu einem Ergebnis gelangen. Bis spätestens Dezember soll ein entsprechendes Dokument erarbeitet werden.  
DFG bestimmt Zeitablauf
"Wir sind unter Zeitdruck geraten, weil wir auf bestimmte Fragen bis dahin antworten müssen", erklärte der Vorsitzende des Rates, Spiros Simitis, am Montag in Berlin.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hatte vergangene Woche ihre Entscheidung über ein Forschungsprojekt Bonner Wissenschaftler mit importierten Embryo-Zellen bis spätestens Anfang Dezember vertagt.
Entschieden wird im Parlament
Auch Bundeskanzler Gerhard Schröder drängt auf einen Beschluss bis zu diesem Termin. Simitis erklärte, der Anfang Juni konstituierte Ethikrat wolle kein "Meinungsmonopol" ausüben.

Das Gremium erhebe nicht den Anspruch, über anderen Kommissionen - beispielsweise des Bundestages - zu stehen. Entscheiden müsse letztlich das Parlament, fügte er hinzu.
Kein nationales Problem
Der Jurist und Datenschutzexperte unterstrich, dass es gegenwärtig in der Gentechnologie keine rein nationalen Probleme gebe. Wenn man in der Frage des umstrittenen Stammzellen-Imports eine Lösung wolle, müsse man jetzt schon Positionen andere Länder einbeziehen.
Nächste Sitzung im September
Der Ethikrat, dessen erste Arbeitssitzung am vergangenen Freitag stattgefunden hatte, werde sich monatlich in Berlin treffen, erklärte Simitis zur Arbeitsweise des Gremiums.

Die nächste Zusammenkunft sei für den 27. September geplant. Dort werde auch die Diskussion um den Import und die Forschung mit embryonalen Stammzellen fortgesetzt.

Diese Fragen würden nicht durch Mehrheitsentscheidungen gelöst, räumte der Ratsvorsitzende jedoch ein. Der Rat wolle vielmehr Argumente der Diskussion aufbereiten. Er erhoffe sich in der Frage des Stammzellen-Imports ein Dokument, welches der Bundestag für seine Entscheidung verwenden könne, fügte er hinzu.

(APA/AP)
 
 
 
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01.01.2010