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USA: Forschung an Stammzellen, Ja oder Nein?  
  Auch in den USA schlagen die Wogen hoch: Wird die Regierung beschließen, für die Forschung an embryonalen Stammzellen Fördergelder zu vergeben? Präsident Bush will sich noch im Juli entscheiden, doch in der eigenen Partei herrscht alles andere als Einigkeit.  
George Bush brütet noch darüber. Soll die Regierung Geld für die Forschung an Stammzellen zur Verfügung stellen, die von Embryonen stammen? Die oppositionellen Demokraten sind eher dafür, die eigene Partei ist aber gespalten.
Teile der Republikaner sind dafür
Ein Teil der Republikaner sagt: "ja, unbedingt". Sie sehen die Stammzellenforschung als enormes Hoffnungsgebiet im Kampf gegen Krankheiten wie Altzheimer, Diabetes oder Parkinson, und sie sind recht selbstbewusst.
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Debatten-Serie in science.orf.at und Ö1
Eine Serie über die weltweite Gentechnik-Debatte ist diese Woche im Ö1-Mittagsjournal zu hören, 9.-13. Juli, jeweils ab 12 Uhr. Die Berichte erscheint auch in science.orf.at.

Bisherige Artikel:

Stammzellen: Die Diskussion im Überblick (09.07.01)

Stammzellen-Debatte in Deutschland (10.07.01)

Es folgen weitere Korrespondentenberichte aus den USA (Mittwoch) und aus Großbritannien (Donnerstag). Am Freitag schließlich veranstaltet die ÖVP die erste österreichische Bioethik-Konferenz. Anlass für einen Überblick über die Debatte in Österreich.
->   Radio Österreich 1
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Überparteiliche Mehrheit?
Susan Collins, eine Republikanische Senatorin aus Maine meint, dass es eine überparteiliche Mehrheit für Förderung gibt, und zwar eine so große, dass ein Nein des Präsidenten im Senat überstimmt werden würde. Die Meinungsumfragen bestärken Politiker wie Collins.
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Amerikaner wollen Stammzellenforschung
Mindestens zwei Drittel der Amerikaner begrüßen die Stammzellenforschung. Und es ist besser, lautet die Schlussfolgerung dieser Gruppe, wenn der Staat sich daran beteiligt: Erstens weil das die Dinge beschleunige, zweitens weil die Forschung danach leichter zu regulieren sei.
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Bush unter Druck
Private Firmen sind nicht an das gegenwärtige Verbot gebunden. Doch der Präsident, der noch im Juli entscheiden will, ist noch hin und her gerissen.

Einmal abgesehen davon, dass Bush im Wahlkampf gesagt hat, menschliche Embryonen sollten nicht zur Forschung herangezogen werden, wird er seit zwei Wochen vor allem von zwei Gruppen unter Druck gesetzt: von konservativen Abtreibungsgegnern in der eigenen Partei, und von der katholischen Kirche.
Menschliches Leben kontra medizinischer Fortschritt
Ihr Motto lautet, menschliches Leben dürfe nicht angetastet werden, auch nicht um den Preis medizinischen Fortschritts. Es sei so, als nehme man das Leben eines Menschen, um einen anderen zu helfen.
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Nur künstlich befruchtete Embryonen - Haarspalterei
Das Argument der Forschungsbefürworter, dass nur künstlich befruchtete Embryonen herangezogen werden, die sonst ohnehin zerstört würden, wird als Haarspalterei zurückgewiesen. Die Gegner sagen, man solle die Forschung auf Stammzellen beschränken, die von Erwachsenen stammen oder etwa von Nabelschnüren.
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Embryonen - Sache oder Person?
Was embryonale Stammzellen betrifft, muss vor allem darüber geredet werden, was der Status eines Embryonen ist. "Ist der Embryo eine Person oder eine Sache?", fragt der konservative Senator Sam Brownbag aus Kansas.

Viele Gegner embryonaler Zellforschung befürchten, so etwas wie die Büchse der Pandora zu öffnen, sollte die Forschung freigegeben werden.
Zukunftsvision Embryo-Farmen
Der republikanische Abgeordnete J.C. Watts meint, man wolle einfach sicherstellen, dass man in 20 Jahren nicht vor ungewollten Konsequenzen stehe, etwa vor Embryo-Farmen.

Richard Dolflinger, ein Vertreter der katholischen Bischofskonferenz sagt, dass man angesichts von Erbgutmanipulationen und Klonen an dieser Stelle überhaupt die Grenze ziehen muss.
Medizin betont Nutzen
Das medizinische Establishment ist für die Forschung. Worum es geht: Die Lebensqualität von Menschen mit verheerenden Krankheiten zu erhöhen, so John Gerhard von der Johns Hopkins Universität.
Appell an Prinzipien
Präsident Bush hätte wahrscheinlich genug Rückendeckung, um für die embryonale Stammzellenforschung zu entscheiden.

Aber die Forschungsgegner vergessen nie, ihn an seine Wahlversprechen zu erinnern. Und daran, dass er ein Präsident sein wollte, der an Prinzipien festhält, und nicht auf Umfragen schielt.

Hartmut Fiedler, ORF-Washington
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Gentechnik und Theologie
Mit breitgefächerten Fragestellungen zum Thema Gentechnik beschäftigt sich die 3. Ökumenische Sommerakademie unter dem Titel "Lasst uns Menschen machen - Theologie und molekulare Medizin", die vom 11. bis 13. Juli im oberösterreichischen Stift Kremsmünster stattfindet. Mehr Informationen dazu finden Sie in ORF ON Religion.
->   ORF ON Religion
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Mehr über die internationale Diskussion in science.orf.at
->   Öterreichische Bioethik-Kommission hat sich konstituiert (02.07.01)
->   Habermas fordert Bewusstsein für Gentechnik-Folgen (29.06.01)
->   Stephen Hawking zu Zukunft und Gefahren der Genetik (15.01.01)
Hostbeiträge zum Thema in science.orf.at:
->   Franz Seifert: Was sind Gentechnik-Debatten?
->   Ulrich Körtner: Stammzellenforschung - Plädoyer für eine seriöse Debatte
->   Erich Loewy: Stammzellen und Bioethik
Zur Information: Sämtliche Beiträge der wissenschaftlichen Hosts in science.orf.at finden sich über die Autoren-Leiste: Durch Anklicken des Namens werden alle publizierte Artikel des jeweiligen Autoren aufgelistet.
 
 
 
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01.01.2010