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Zwölf neue Saturn-Monde entdeckt  
  Gleich zwölf neue Monde des Planeten Saturn hat ein
internationales Astronomen-Team entdeckt. Mit nun insgesamt 30 Trabanten hält der Ringplanet den vorläufigen Rekord in unserem Sonnensystem.
 
Saturn schlägt den bisherigen Rekordhalter Jupiter
damit um zwei Monde. Die Forscher präsentieren das Ergebnis ihrer monatelangen Rasterfahndung in der aktuelle Ausgabe von "Nature" (Bd. 412, S. 163) vom Donnerstag.
Systematische Suche
Die nun entdeckten Saturn-Monde sind nur zwischen sechs und 30 Kilometer groß. Sie gingen Brett Gladman vom Observatoire de la Cote d'Azur (Frankreich) und Kollegen aus Kanada, Norwegen und den USA bei einer systematischen Suche "ins Netz".

Eine vergleichbare Strategie beim Jupiter könnte dort ebenfalls eine Vielzahl ähnlicher Mini-Monde enthüllen, vermutet der US-Astronom Douglas Hamilton (Universität von Maryland) in einem Kommentar in der selben Ausgabe von "Nature".
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Saturn
zweitgrößter Planet des Sonnensystems. Die Atmosphäre enthält Methan, Ammoniak, Wasserstoff und Helium. Die Temperatur an der Wolkenobergrenze liegt etwa bei -150 °C bis -170 °C. Der innere Aufbau ähnelt dem von Jupiter. Das Magnetfeld ist 1000-mal stärker als das der Erde. Der Saturn ist von 30 Monden und einem Ringsystem umgeben, das von Eis- und Staubteilchen bis hin zu meteoritenähnlichen Brocken gebildet wird. Der größte Mond, Titan, hat etwa 5.150 km Durchmesser und eine Atmosphäre aus Stickstoff. Man unterscheidet drei Ringe, den äußeren A-Ring, den mittleren B-Ring und den inneren, durchsichtigen C-Ring. Dieses System hat einen Durchmesser von 278.000 km und eine Dicke von höchstens einigen km. Ganz innen befindet sich der extrem schwache Ring D. Außerhalb von Ring A entdeckten die Voyager-Raumsonden noch weitere Ringe. Ferner zeigten sich Tausende von Ringteilungen.
->   Mehr zum Saturn
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Hill-Sphäre abgesucht
Die Forscher hatten die so genannte Hill-Sphäre des Saturn abgesucht. Das ist der Bereich, in dem Monde dauerhaft einen Planeten umkreisen können. Dabei stießen sie auf die Felsbrocken, die den Ringplaneten in Gruppen auf irregulären Bahnen umrunden.

Daraus schließen die Forscher, dass die meisten solcher "irregulären Monde" das Produkt kosmischer Kollisionen größerer Monde sind und nicht eingefangene Vagabunden. Diese Erkenntnisse erlaubten auch Rückschlüsse auf Entstehung und frühe Geschichte der Planeten, schreibt Hamilton.
Saturns Ringe aus neuen Blickwinkeln
Die vom Weltraumteleskop Hubble im Juni neu gemachten Aufnahmen des Saturn zeigen jetzt auch die berühmten Ringe des Planeten in einem neuen Licht. Die Bilder, die vom Wissenschaftsinstitut des Weltraumteleskops in Pasadena veröffentlicht wurden, zeigen den Planeten mit seinen Ringen aus jeweils verschiedenen Winkeln.

Die Ringe sind nach Angaben des Instituts nur zehn Meter dick. Sie bestehen aus wässrigen Eisbrocken, die ständig zusammenstoßen. Durch das Gravitationsfeld des Planeten werden die Eisbrocken durcheinander gewirbelt und können deshalb keinen Mond bilden. Weil organisches Material darin enthalten ist, erscheinen sie von der Erde aus in rötlichem Licht.

(dpa/red)
->   Artikel zum Saturn in "Nature Science Update"
->   Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics
Originalartikel in 'Nature'(kostenpflichtig):
->   "Discovery of 12 satellites of Saturn exhibiting orbital clustering"
->   Hubble-Bilder
 
 
 
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01.01.2010