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ESA-Raumschlepper und Labor für ISS  
  Das Automatische Transferfahrzeug ATV und das Forschungslabor "Columbus" sind die Hauptbeiträge der Europäischen Weltraumagentur ESA für die Internationale Raumstation ISS.  
ATV wird als Raumschlepper eingesetzt, der Treibstoff, Bord- und Experimentiergeräte sowie Versorgungsgüter zur ISS bringen soll.

Das 8,5 Meter lange ATV ist mit eigenen Triebwerken, Solargeneratoren und einem leistungsfähigem Navigationssystem ausgestattet. Sein Einsatz wird vom ESA-Kontrollzentrum in Toulouse überwacht.
Transferfahrzeug hebt absinkende ISS
Das Automatische Transferfahrzeug wird 2003 ins Weltall aufbrechen und 6 Monate lang an der ISS angedockt bleiben. Während dieser Zeit dient das ATV auch dazu, die infolge des Luftwiderstands absinkende Raumstation wieder auf die richtige Bahnhöhe zu bringen.

Am Ende seiner Einsatzdauer wird der Raumschlepper mit Entsorgungsgut beladen, abgekoppelt und gezielt zum Absturz gebracht. Das ATV wird ähnlich wie die russische MIR in der Erdatmosphäre verglühen.
500 Experimente pro Jahr auf 'Columbus'
Das europäische Forschungslabor "Columbus" ist der zweite Hauptbeitrag der ESA für die Internationale Raumstation. Dort sollen ab 2004 rund 500 wissenschaftliche Experimente pro Jahr durchgeführt werden.

44 Forschungsprojekte im Bereich Medizin, Fluidphysik, Materialwissenschaft und Biowissenschaften wurden von der ESA bereits beschlossen. Das Astronautenkorps der ESA kann bereits auf eine 20-jährige Erfahrung mit Experimenten in der Schwerelosigkeit zurückblicken. Sie wurden im Weltraumlabor ¿Spacelab¿ durchgeführt.

In dem 6,7m langen Forschungslabor "Columbus" hofft man, neue Erkenntnisse über Verbrennungsvorgänge für die Motorenentwicklung, Behandlungsmethoden für Osteoporosepatienten oder intelligente Kunststoffschäume zu gewinnen.
'ISS is open for business'
Das langfristige Ziel der Europäer ist, 30 Prozent der ISS-Kosten durch kommerzielle Nutzer einzuspielen. Das wären jährlich rund 50 Mio Euro. Die ISS soll zukünftig für Sponsoring, Product Placement, Tourismus und Werbung zur Verfügung stehen, sofern es mit dem Image der ISS vereinbar ist. Werbung für Alkohol oder Parteien im Weltraum ist für die ESA-Verantwortlichen aber tabu.

Für industrielle Forschungsteams hat die ESA eine Preisliste aufgesetzt. Ein Laborplatz auf dem Forschungslabor "Columbus", 3 Crew-Stunden und 100 kWh Strom kosten z.B. 830 000 Euro. Über 100 internationale Firmen haben bereits Vorschläge bei der zuständigen ESA-Abteilung eingereicht.

Armin Stadler, Ö1-Wissenschaft
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01.01.2010